GÜSTROW. Nach heftiger Kritik an einer Anti-AfD-Ausstellung hat der Leiter einer freien Schule in Mecklenburg-Vorpommern eine Ausstellung gegen Linksextremismus angekündigt. „Vielleicht nehmen wir die Anregung der AfD ja auf und machen demnächst auch etwas zum Linksextremismus“, sagte der Leiter der freien Schule Güstrow, Ralf Boldt, dem Nachrichtenportal SVZ.
Zuvor hatte Boldt Kritik von Seiten der AfD an der von der linksradikalen „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund deutscher Antifaschisten (VVN-BdA) organisierten Präsentation zurückgewiesen. Es gehe darin um eine kritische Auseinandersetzung mit der AfD – zum Beispiel um ihre Haltung zum Klimawandel oder ihren Rassismus, sagte der Biologie-Lehrer NDR 1 Radio MV. Das gehöre zum Unterricht und zur Meinungsfreiheit dazu und sei kein Verstoß gegen das Neutralitätsgebot.
Bildungsministerium sieht Neutralitätsgebot nicht verletzt
Auch das Bildungsministerium des Landes kann keine Einseitigkeit erkennen. Der Referent für Freie Schulen des Ministeriums, Jörn Martin Lenuck, bezeichnete die Ausstellung als geradezu vorbildlich für den Umgang von Politik im Unterricht, gibt die SVZ ihn wieder. Die entsprechende Verwaltungsvorschrift zur parteipolitischen Neutralität gelte nur für staatliche, nicht aber für freie Schulen.
Der AfD-Landesvorsitzende Leif-Erik Holm sprach von „Propaganda“, die an Schulen nichts zu suchen habe. „Daß sich selbsternannte ‘Antifaschisten’ und Linksextremisten in Schulen breitmachen wollen, erinnert mich an unselige DDR-Zeiten.“ Die von der VVN-BdA erstellten Materialien seien unseriös und hetzerisch.
„Schon die Bildauswahl, bei der führende AfD-Politiker mit dem Hitlergruß in Verbindung gebracht werden sollen, zeigt, worum es den Initiatoren wirklich geht: Nämlich um die pauschale Verunglimpfung der AfD.“ Zur VVN-BdA sagte Holm: „Verfassungsfeinde gehören in den Verfassungsschutzbericht und nicht an Schulen.“ (tb)