BERLIN. Die Staatsleistungen für die beiden großen Kirchen in Deutschland haben einen neuen Rekordwert erreicht. Die evangelischen Landeskirchen und die katholischen Diözesen erhalten in diesem Jahr 538 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs von über 14 Millionen Euro gegenüber 2017. Diese Zahlen hat die Humanistische Union anhand der Haushaltspläne der Bundesländer ermittelt.
Demnach erhält die evangelische Kirche in diesem Jahr 314,1 Millionen Euro an Staatsleistungen, die katholische Kirche 223,9 Millionen Euro. Seit 1949 seien 17,9 Milliarden Euro an beide Kirchen geflossen.
Kirchensteuer bleibt Haupteinnahmequelle
Die Staatsleistungen gehen zurück auf den Reichsdeputationshauptschluß von 1803. Damals waren als Entschädigung für die Enteignung von Kirchengütern zeitlich unbegrenzte Zahlungen des Staates an die Kirchen vereinbart worden. Diese Zuwendungen leisten die Bundesländer – mit Ausnahme von Bremen und Hamburg – als Rechtsnachfolger der damaligen Bundesländer.
Haupteinnahmequelle der Kirchen bleibt allerdings die Kirchensteuer. Die Einnahmen daraus beliefen sich 2016 auf 6,15 Milliarden Euro für die katholische und auf 5,45 Milliarden Euro für die evangelische Kirche. (idea/tb)