STOCKHOLM. Das schwedische Fernsehen (SVT) hat Begriffe und Szenen aus der Verfilmung des Kinderbuchs „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren entfernt, weil sich die Zuschauer dadurch diskriminiert fühlen könnten. „SVT hat Elemente, die als anstößig betrachtet wurden, herausgeschnitten“, teilte der staatliche Sender laut Nachrichtenagentur AFP mit. „Unser Publikum sind Kinder, und wir wollen nicht, daß sie sich beleidigt oder verletzt fühlen könnten.“
Betroffen von der Maßnahme ist beispielsweise das Wort „Neger“. Pippi bezeichnet ihren Vater in den Filmen als „Negerkönig“. In der neuen Version wurde daraus nun einfach „König“. Eine andere Szene, in der Pippi ihre Augen mit den Fingern zu Schlitzen formt, um einen Chinesen nachzumachen, wurde gänzlich herausgeschnitten.
Rechte-Verwalter mit Änderungen einverstanden
Die Firma Saltkråkan, die die Rechte an Lindgrens Werken verwaltet, gab an, mit den Änderungen einverstanden zu sein. „Astrid Lindgren wollte niemanden verletzen“, hieß es seitens des Unternehmens.
In Deutschland hatte der Oettinger-Verlag 2009 die Worte „Neger“ und „Zigeuner“ aus den Büchern Astrid Lindgrens gestrichen. „Wer Astrid Lindgren und ihre Werke kennt, weiß, daß sie tolerant und allem Fremden gegenüber aufgeschlossen war. Ihr Werk ist gekennzeichnet durch Liebe und Verständnis gegenüber allen Menschen und ihr humanitärer Anspruch prägt alle ihre Geschichten. Auch ihre Kinderbuchfiguren hegen keinerlei Vorurteile“, begründete der Verlag damals seine Entscheidung. (krk)