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Rap-Musikvideo: Politiker wollen Bushido verklagen

Rap-Musikvideo: Politiker wollen Bushido verklagen

Rap-Musikvideo: Politiker wollen Bushido verklagen

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Rap-Musikvideo
 

Politiker wollen Bushido verklagen

Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit und der FDP-Abgeordnete Serkan Tören wollen den Rap-Musiker Bushido wegen dessen neuem Musikvideo „Stress ohne Grund“ verklagen. „Ich verstehe es so, daß es zu einem Mord aufruft“, empörte sich Tören.
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Polizeirazzia bei Bushido (im weißten Hemd): „Was für Vollmacht, du Schwuchtel wirst gefoltert“ Foto: Imago

BERLIN. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) will den Rap-Musiker Bushido wegen dessen neuem Musikvideo „Stress ohne Grund“ verklagen. Das bestätigte Senatssprecher Bernhard Schodrowski gegenüber der Berliner Morgenpost.

Auch der integrationspolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Serkan Tören, will einen Strafantrag stellen. „Das Video ist voller Haß. Ich verstehe es so, daß es zu einem Mord aufruft.“ Die FDP-Fraktion zeigte sich solidarisch mit Tören. „Wir stehen für die freie Entfaltung von Kunst und Kultur, aber hier ist jede Grenze überschritten“, empörte sich der parlamentarische Geschäftsführer, Jörg van Essen.

„Ich verkloppe blonde Opfer“

In dem Musikvideo ist Bushido als fiktiver Kurierfahrer bei einer Geldübergabe zu sehen. Zu dem martialischem Auftreten heißt es unter anderem: „Kay, du Bastard, bist jetzt vogelfrei / du wirst in Berlin in deinen Arsch gefickt wie Wowereit“, „ich verkloppe blonde Opfer, so wie Oli Pocher“, „ich schieß auf Claudia Roth, und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz“ oder „ich will, daß Serkan Törun jetzt ins Gras beißt“.

Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, warf Bushido „Hetze gegen Schwule“ vor. So hieße es in einzelnen Passagen: „Was für Vollmacht, du Schwuchtel wirst gefoltert“ und „es ist ganz normal, Männer lutschen keine Schwänze“. Derartiges werde in Deutschland für gewöhnlich rechtstaatlich verfolgt, empörte sich Beck im NDR. Er forderte zudem den Burda-Verlag als Ausrichter des Bambi auf, die Bushido verliehene Auszeichnung abzuerkennen. Der Rapper hatte 2011 einen sogenannten Integrationsbambi erhalten.

Bushido wurde zur Persona non grata

Grund für Bushidos verbalen Rundumschlag sind dessen enge Verbindungen zu einem stadtbekannten Araberclan. Zwar kokettierte Anis Mohammed Youssef Ferchichi, wie Bushido mit bürgerlichem Namen heißt, seit jeher mit Kontakten ins kriminelle Milieu. Das hinderte prominente Politiker jedoch nicht daran, sich mit dem Rap-Musiker zu zeigen. So absolvierte der Bambi-Preisträger beim CDU-Abgeordneten Christian Freiherr von Stetten ein Praktikum im Bundestag.

Erst als der Stern im April ein Papier publik machte, welches Bushidos Beziehung zu dem Clan dokumentierte, rückte man öffentlich von dem Rap-Musiker mit tunesischen Wurzeln ab. In dem Papier erteilte Bushido einem Clanmitglied die Generalvollmacht, nach eigenem Gutdünken über sein gesamtes Vermögen zu verfügen. (FA)

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