BERLIN. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützte Avicenna-Studienwerk wird gezielt Stipendien an muslimische Studenten und Promovenden vergeben. „Nach der Förderung der vier Zentren für Islamische Studien in Deutschland ist das neue Studienwerk ein weiterer wichtiger integrationspolitischer Schritt dieser Bundesregierung“, freute sich Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Dienstag in Berlin. „Durch die Unterstützung des Förderwerks für muslimische Studierende zeigen wir, daß gerade in der Pluralität unserer Gesellschaft eine große Chance liegt.“
Das Avicienna-Studienwerk will ab Wintersemester 2014 Stipendien vergeben, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert werden. Dafür sind im Etat der kommenden vier Jahren sieben Millionen Euro vorgesehen. „Das intellektuelle Potential unter jungen Muslimen in Deutschland ist groß und wird bisher kaum gefördert“, sagte der Avicienna-Vorsitzende Bülent Ucar. „Nach den großen Aufbauleistungen durch die Generation unserer Eltern“ könne das muslimische Leben so auf eine neue Stufe gebracht werden.
„Ein wichtiges integrationspolitisches Signal“
„Die strukturelle Gleichbehandlung der Muslime in der Begabtenförderung ist ein wichtiges integrationspolitisches Signal und trägt dem Anliegen der Anerkennung des muslimischen Glaubens in Deutschland Rechnung“, lobte der Vorsitzende der Mercator-Stiftung, Bernhard Lorentz, das Unternehmen. Das Avicienna-Studienwerk wird von Mercator über einen Zeitraum von fünf Jahren mit einer Million Euro unterstützt.
Gefördert werden moslemische Akademiker, die neben überdurchschnittlichen Noten sozial engagiert sind. Studenten können ein einkommensabhängiges Grundstipendium von monatlich bis zu 670 Euro, Promovierende bis zu 1050 Euro erhalten. (FA)