Dauerfeuer auf die Psyche“ wird in der aktuellen Ausgabe (Januar 2010) von Psychologie Heute die Art und Weise bezeichnet, „wie die neuen Medien das Leben verändern“. Weil die virtuelle Datenflut ständig weiter zunimmt und Internetnutzer längst Teil eines weltumspannenden Informationsnetzwerks mit immer neuen und schnelleren Diensten sind, ist die Frage, ob unsere Psyche dieses Dauerfeuer überhaupt noch verarbeiten kann, durchaus berechtigt. Tatsächlich beeinflussen Twitter, Facebook & Co. Aufmerksamkeit und Konzentration nicht unerheblich, doch wie verändern sie außerdem unser Leben?
Die permanente Suche und Sucht nach angeblich lebenswichtigem Neuen macht uns zu „Informationsjägern“, die, um auf der Höhe der Zeit zu sein, kontinuierlich sozial vernetzt sind, aber dabei immer weniger zum eigenen Nachdenken kommen und irgendwann vor dem Infostreß und dem Terror der Kommunikation kapitulieren. Gegen diese in der Tat bedrohliche Entwicklung empfehlen Verhaltenstherapeuten inzwischen zur Entspannung „Übungen der Stille“ und „Zeiten der Kontemplation“. Ob dies allerdings ausreicht, um den Gefahren der virtuellen Welt zu widerstehen und nicht zum „funktionellen Autisten“ zu degenerieren, bleibt auch unter Experten eine offene Frage.
Die Rubrik „Themen &Trends“ beschäftigt sich mit den in die Jahre gekommenen Mitgliedern der 68er-Bewegung. Wirtschaftlich gesehen repräsentieren sie die eigentliche Mittelschicht der Gesellschaft, der Marsch durch die Institutionen hinein in die Firmenetagen und Parteivorstände ist ihnen in aller Regel bestens gelungen. Die 68er haben – wie man so schön bildhaft sagt – ihre Schäfchen ins Trockene gebracht, über die Hälfte ist sogar „in bescheidenem Maße vermögend“. Gerade die 68er-Generation jedoch als „Deuter und Denker unseres Landes“ zu verklären, ist dann doch ein wenig weit hergeholt. Friedensorientiert, links von der Mitte stehend und sich selbstbewußter fühlen als je zuvor und dabei auch noch „an den Idealen der 68er-Bewegung festhalten“, ganz in diesem Sinne lesen sich die Ergebnisse einer Studie, die an der Universität Osnabrück unter Leitung des Sozialwissenschaftlers Dieter Otten durchgeführt wurde. Dieser sogenannte „Wertewandelkoalition“ traue man durchaus zu, „Akteure einer Altersrevolution“ zu sein und sich gesellschaftspolitisch einzumischen. Dazu fällt einem eigentlich nur der Schreckensruf „Bitte nicht!“ ein.
Daß des Menschen bester Freund, der Hund, die Körpersprache seines Herrchens oder Frauchens perfekt zu deuten in der Lage ist, gilt als allgemein bekannt. Umgekehrt versteht der Mensch die Signale des Hundes aber keineswegs immer richtig. So sehen Hunde, die zum Beispiel etwas Verbotenes genascht haben, häufig wie die Unschuld in Person aus, weil sie schnell lernen, welches Verhalten von ihnen erwartet wird und wie sie ihr Herrchen am besten beschwichtigen können. Das bedeutet aber nicht, daß sie ihr Fehlverhalten einsehen und sich dafür schämen. Von wegen schuldbewußt!
Anschrift: Beltz Verlag. Werder Str. 10, 69469 Weiheim. Das Einzelheft kostet 5,90 Euro, das Jahresabo 64 Euro. Internet: www.psychologie-heute.de