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Auszeichnung: Jörg Friedrich erhält Historiker-Preis

Auszeichnung: Jörg Friedrich erhält Historiker-Preis

Auszeichnung: Jörg Friedrich erhält Historiker-Preis

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Auszeichnung
 

Jörg Friedrich erhält Historiker-Preis

Der Publizist Jörg Friedrich, der mit seinem Buch „Der Brand“ vor acht Jahren eine Debatte über den Bombenkrieg angestoßen hat, erhält den Historiker-Preis der Kronauer-Stiftung.
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Jörg Friedrichs 2002 veröffentlichtes Werk „Der Brand“ Foto: Scan JF

SCHWEINFURT. Der Historiker und Publizist Jörg Friedrich erhält den diesjährigen Preis der Erich-und-Erna-Kronauer-Stiftung. Begründet wird die Auszeichnung Friedrichs mit dessen „großer Sprachintensität“. Er habe mit seinem Werk außerdem „eine Lücke im Gedächtnis der Deutschen geschlossen“.

Die Stiftung verleiht den mit 10.000 Euro dotierten Historiker-Preis alle zwei Jahre. Damit sollen vor allem Arbeiten auf dem Gebiet der Neueren Geschichte unterstützt werden, „die nicht nur dem häufig bequemeren Mainstream oder der Political Correctness“, sondern dem „Bestreben um eine objektive, ideologiefreie Darstellung der Geschichte“ folgen.

Dabei spielt nach Angaben der Stiftung vor allem „die Auseinandersetzung mit den beiden großen Totalitarismen, dem Faschismus beziehungsweise dem Nationalsozialismus und dem Sowjetkommunismus“ eine große Rolle. Dieser Stiftungszweck sei besonders „durch die Werke bedeutender Historiker unserer Zeit, wie Hannah Arendt, François Furet, Andreas Hillgruber und Ernst Nolte“ angeregt worden.

Debatte über Bombenkrieg

Die Stiftung begründet die Auszeichnung Friedrichs mit dessen „großer Sprachintensität“. Er habe mit seinem Werk außerdem „eine Lücke im Gedächtnis der Deutschen geschlossen“. Der 1944 in Kitzbühel/Tirol geborene Historiker hat 2002 mit seinem Werk „Der Brand“ einen über seine Zunft hinausreichenden Bekanntheitsgrad erreicht. Über 200.000 Mal wurde das Buch allein in der gebundenen Ausgabe verkauft. Der Bombenkrieg, das Leid der in den Kellern begrabenen Zivilisten sowie die Spätfolgen – das ausgelöschte historische Antlitz der deutschen Städte – waren in aller Munde.

Zuvor hatte Friedrich mit Veröffentlichungen über die mangelnde juristische Aufarbeitung der NS-Zeit auf sich aufmerksam gemacht: 1983/84 erschien „Freispruch für die Nazi-Justiz“ und „Die Kalte Amnestie“. Er arbeitete an der „Enzyklopädie des Holocaust“ (1993) mit und brachte im selben Jahr „Das Gesetz des Krieges“ über den Prozeß gegen das Oberkommando der Wehrmacht heraus. 2008 erschien unter dem Titel „Yalu“ seine Geschichte des Korea-Krieges.

„Durch die Geschichte provoziert“

„Ich fühle mich ständig durch die Geschichte provoziert, wenn ich mich schon wieder frage: Verdammt, warum taucht das eigentlich nicht in unserem Geschichtsbewußtsein auf?“, umschrieb der in Berlin lebende Friedrich einmal seine Motivation zu forschen.

Die Preisverleihung findet am 17. April am Sitz der Erich-und-Erna-Kronauer-Stiftung in Schweinfurt statt; die Laudatio hält Lorenz Jäger, Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. (vo)

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