Die monatlich mit einem Umfang von 82 Seiten erscheinende Zeitschrift G/Geschichte – Untertitel: „Menschen, Ereignisse, Epochen“ – beschäftigt sich in ihrer aktuellen Ausgabe (Mai 2009) als Schwerpunktthema mit Troja, Stonehenge und Nebra, den drei großen Rätseln der Bronzezeit. So zeugen Goldfunde, Kunstwerke und Bauten geradezu von einer Explosion der Kultur in der Bronzezeit, allerdings verschwinden die Menschen dieser faszinierenden Epoche bis heute in einem Nebel aus Mythen. Genauso geheimnisumwittert wie die Helden aus Homers Epen und die Sage vom Trojanischen Krieg sind auch die mächtigen Steinkreise in Stonehenge oder kryptische Fundstücke wie die Himmelsscheibe von Nebra. Dabei geben die verschiedenen Einblicke recht fundierte Einblicke in diese Schlüsselepochen der Menschheitsgeschichte, die aber wohl noch lange voller ungelöster Rätsel bleiben werden.
Über das „italienische Verdun“, den Kampf um Monte Cassino, ist im „Blickpunkt“-Teil des Heftes zu lesen, daß dort zum Jahreswechsel 1943/44 eine der härtesten Schlachten des Zweiten Weltkrieges entbrannte, nachdem der Vorstoß der Alliierten kurz vor Rom hoffnungslos ins Stocken geraten war. Der eigentliche Dreh- und Angelpunkt der deutschen Verteidigung der sogenannten „Gustav-Linie“, die sich südlich von Rom quer durch Italien zog, war der Monte Cassino. Dort auf dem Berg lag auch die im Jahre 529 von Benedikt von Nursia errichtete gleichnamige Abtei. Als Keimzelle des abendländischen Mönchtums barg das Kloster unter anderem etliche kostbare Handschriften antiker Autoren und Gemälde von Meistern wie Raphael, Brueghel und Leonardo da Vinci.
Nachdem der alliierte Vormarsch sowohl bei Anzio als auch bei Monte Cassino auf heftigen Widerstand stieß, ein Großangriff nach dem anderen scheiterte, erging schließlich der Befehl zum Bombardement. Einzig die Krypta mit dem Grab Benedikts überstand den Angriff. Doch besetzten nun deutsche Fallschirmjäger die Ruinen und verwandelten diese in eine wahre Festung. Die erbitterten Kämpfe dauerten bis Mitte Mai 1944. Erst nachdem Feldmarschall Kesselring den Rückzug der deutschen Truppen befohlen hatte, gelang es französischen Truppen, in die Ruinen der Abtei vorzudringen. Die Verwundeten mitgerechnet, beliefen sich die Verluste beider Seiten auf über eine Viertelmillion. Nach Kriegsende verfügte Papst Pius XII., daß Monte Cassino mit all seinen kulturellen Schätzen wieder originalgetreu hergerichtet werden sollte.
Die Serie „Politische Morde“ wartet mit einem interessanten Bericht über Grigori Jefimowitsch Rasputin auf, jenen sibirischen „Wundermönch“, der mit seinen therapeutischen Fähigkeiten und seinem religiösen Sendungsbewußtsein die Geschicke von Zarenfamilie und Hofgesellschaft bestimmte. Dabei machte er sich jedoch viele Feinde und fand schließlich ein grausames Ende.
Anschrift: Sailer Verlag. Lina-Ammon-Str. 30, 90471 Nürnberg. Das Einzelheft kostet 4,90 Euro, das Jahresabo 52,80 Euro (Studenten 39,60 Euro). Internet: www.g-geschichte.de