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Marc Jongen, ESN Fraktion

Die neuen Bildungsopfer

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Unwort, Umfrage, Alternativ

Wer aufmerksam die Debatten über Schule, Erziehung und den gesamten Gender-Komplex verfolgt, wird gemerkt haben, daß sich Widerstand regt gegen die Jahrzehnte währende feministische Deutungshoheit vielfältiger Problemlagen. Pädagogen, Psychologen, Soziologen, Männer- und Väterrechtsgruppen richten seit einigen Jahren ihr Augenmerk verstärkt auf die Position, in der sich männliche Heranwachsende befinden.

Wo aber öffentlich diskutiert wird, sind deren berechtigte Anliegen noch kaum durchgedrungen. In der veröffentlichten Wahrnehmung gelten nach wie vor Frauen und Mädchen als Lastesel – und deshalb als so schützenswerte wie förderungswürdige Hälfte der Gesellschaft. Der Medienwissenschaftler Arne Hoffmann ist bereits mit mehreren gut recherchierten Büchern zur sogenannten Männlichkeitskrise in Erscheinung getreten. Ohnehin ist er ein hellwacher Beobachter medial inszenierter Prozesse – auch die Kampagnen gegen Eva Herman und Martin Hohmann hatte er seinerzeit unter die Lupe genommen. 

In seinem aktuellen Buch „Rettet unsere Söhne“  widmet er sich dem „Problemfall Junge“. Sie sind für ihn die „neuen Bildungsopfer“ und kommenden gesellschaftlichen Verlierer. Das klingt ebenso eindimensional wie umgekehrt die Kataloge der allgegenwärtigen Feministinnen? Von wegen! Man darf sagen, daß Hoffmann keine Studie, keine Veröffentlichung, kein Projekt zu diesem Themenkreis entgeht; auf seinem weblog www.genderama.blogspot.com aktualisiert und kommentiert er all dies täglich. In seinem Buch nun weist er auf Auftraggeber dieser Studien und Zusammenhänge hin und setzt das Vorgefundene zusammen.

Hier entsteht, was Knabensozialisation betrifft, kein Leitbild, an dem sich Jungs und Erzieher orientieren könnten, sondern ein Bild des Leidens. Warum lesen Jungen weniger als Mädchen, warum werden sie überdurchschnittlich oft zu „Schulversagern“, wie kommt es, daß Lieder wie „Männer sind Schweine“ die Charts stürmen? Liegt es an den Jungen selbst, die lahm und verstört die „neuen Mädels“ an sich vorbeiziehen sehen? Nein, sagt Hoffmann, die Krise hat System! Die je eingesetzten politischen Hebel zur einseitigen Mädchenförderung seien greifbar. Das Gute: Wir können noch umsteuern und die „Schatten des Gleichberechtigungswahns“ aufhellen. Hoffmann sagt, wie.

Arne Hoffmann: Rettet unsere Söhne! Wie den Jungs die Zukunft verbaut wird und was wir dagegen tun können. Mit 10-Punkte-Sofortprogramm. Pendo Verlag, München 2009, broschiert, 188 Seiten, 16,95 Euro

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