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Diffamierungsmaschine

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Die Bestellung von Peter Weiß, dem Chef des Wiener Karolinger Verlages, zum Mitglied des Universitätsrates der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz durch die österreichische Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft, Elisabeth Gehrer (ÖVP), hat die altbekannte Diffamierungsmaschine der extremen Linken in Bewegung gesetzt. Peter Weiß wird vom „Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands“ (DÖW) beschuldigt, sein Verlag sei zumindest bis 2001 mit zehn Prozent an – wie der Wiener Standard schreibt – „Andreas Mölzers stramm rechten Wochenblatt Zur Zeit beteiligt“. Der Karolinger Verlag habe überdies das „Ravensburger Tagebuch“ des „bekennenden Faschisten“ Armin Mohler veröffentlicht. Bei dem Buch handelt es sich um die Erinnerungen Mohlers an Ernst Jünger, bei dem er von 1949 bis 1953 als Sekretär arbeitete. Im übrigen fährt der 1980 gegründete Karolinger Verlag ein kleines, aber feines literarisch-historisches Buchprogramm, das sich der europäischen Geistesgeschichte verpflichtet fühlt. So erscheinen neben Quellentexten aus der Zeit der europäischen Restauration zwischen 1795 und 1850 (Juan Donoso Cortés, Joseph Marie de Maistre) auch Werke der französischen Schriftsteller Léon Bloy (1846-1917) und Jules Renard (1864-1910) – für das DÖW offenbar allesamt Schriften von „deklarierten Antidemokraten“. Einen weiteren Schwerpunkt des Verlages bilden Werke des kolumbianischen Philosophen Nicolás Goméz Davilá. Weiß zeigte sich im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT von den Vorwürfen völlig unbeeindruckt. Er sei in den Uni-rat berufen worden, weil er sowohl von Kunst als auch als Bankfachmann von Finanzen und Budgets etwas verstehe. Außerdem befinde er, Weiß, sich in bester Gesellschaft – denn parallel zu ihm seien an anderen österreichischen Hochschulen prominente Uni-Räte bestellt worden, darunter der Direktor des Salzburger Museums Carolino Augusteum, Erich Marx, für das Salzburger Mozarteum oder der Generaldirektor des Wiener Kunsthistorischen Museums, Wilfried Seipel, für die Akademie der bildenden Künste in Wien. Die im Zuge der Hochschulreform in Österreich entstandenen Universitätsräte sind so etwas wie ein akademischer Aufsichtsrat. Zu ihren Aufgaben gehört die Auswahl des Rektors aus einem Dreiervorschlag des Gründungskonvents, die Genehmigung der Entwicklungsplanung und der Leistungsvereinbarungen sowie der Budget- und Rechnungsabschluß. Eine Abberufung der Uni-Räte ist nur unter engen Voraussetzungen möglich. Die diffamierenden Vorwürfe des DÖW werden dazu nicht ausreichen.

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