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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Die Angst vor der Dunkelheit

Die Angst vor der Dunkelheit

Die Angst vor der Dunkelheit

 

Die Angst vor der Dunkelheit

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Das Grauen, das von verfluchten Häusern ausgeht, ist ein altes Motiv des Gruselgenres. Literarisch spätestens seit Edward Bulwer-Lyttons Kurzgeschichte "The Haunters and the Haunted" aus dem 19. Jahrhundert (deutscher Titel: "Das verfluchte Haus in der Oxford Street") beliebt, wurde es mit Streifen wie Robert Wises "Bis das Blut gefriert" von 1962 oder Robert Mandels "Landhaus der toten Seelen" von 1976 auch auf der Kinoleinwand zum Klassiker . Regisseur Jaume Balagueró verband nun das unheimliche Heim in Form einer Retrospektive mit zahlreichen Elementen klassischer Horror-Filmkunst.

Wieder einmal ist es eine scheinbar normale amerikanische Familie, die in das alte Landhaus einzieht. Einzig die halbwüchsige Tochter Regina (Anna Paquin) kann sich mit dem Umzug in das alte Gemäuer nicht recht anfreunden. Dann geschieht Mysteriöses: Da ist diese Dunkelheit, die von dem Haus ausgeht. Und diese Schatten, die manchmal durch die Gänge zu huschen scheinen, so schnell, daß man nur an eine Sinnesreizung glaubt. Da sind die Ängste, die den kleinen Paul (Stephan Enquist) ergreifen. Der labile Vater (Iain Glen) scheint langsam wahnsinnig zu werden. Seine aggressiven Ausfälle häufen sich, auch seine Herzbeschwerden. Zudem lungert ein unbekannter Alter (Fermi Reixach) nachts in der Nähe des Anwesens herum, schweigend steht er im Regen.

Was weiß er über das sich immer mehr verdichtende Unheil des Ortes? Regina sucht Rat bei ihrem Großvater Albert (Giancarlo Giannini), und langsam offenbart sich die grausame Vergangenheit des Hauses: Vierzig Jahre zuvor scheiterte ein brutales Ritual, das nun seiner Vollendung harrt.

Der Regisseur erklärte zu seinem Film: "Als ich ein Kind war, habe ich mich vor der Dunkelheit mehr als vor allem anderen gefürchtet. Ich stellte mir vor, daß sich in der Dunkelheit Dinge verstecken, die nur existierten, wenn ich das Licht löschte. Unsichtbare Dinge, schreckliche Dinge. Und sogar, wenn ich die Nachttischlampe anknipste, weil ich es vor Angst nicht mehr aushielt, gab mir die Dunkelheit das Gefühl, daß da etwas war, das sich versteckte, in der Ecke, unter dem Bett, hinter dem Schrank. Es beobachtete mich. Es wartete auf den Moment, da ich das Licht ausschalten würde, um zurückzukommen und mich zu quälen."

Der 1968 in Spanien geborene Balagueró verfilmte diese kindliche Urangst der Umzingelung durch das Böse mit einer überzeugenden Bildästhetik. Die Dunkelheit, die Schatten, der Irrsinn – Zitate aus Klassikern des Genres ziehen den Zuschauer immer noch und wieder neu in ihren Bann. Der wahnsinnig werdende Vater erinnert an Jack Nicholson in "Shining", der vom Bösen verfolgte alte Helfer an "Rosemaries Baby", der Showdown an Filme wie Carpenters "Mächte des Wahnsinns" oder auch "The Blair Witch Project".

Balagueró bedient sich aus dem reichen Fundus des Überkommenen und vermag durch seine spezielle Kombination der Szenen, seine Konzentration auf den Schock dennoch zu überzeugen. Für Freunde des Gruselfilms ist "Darkness" ein Muß.

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