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„Unwort des Jahres“, Anti-AfD-Proteste, Migration frißt Sozialstaat: Kaisers royaler Wochenrückblick

„Unwort des Jahres“, Anti-AfD-Proteste, Migration frißt Sozialstaat: Kaisers royaler Wochenrückblick

„Unwort des Jahres“, Anti-AfD-Proteste, Migration frißt Sozialstaat: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
„Unwort des Jahres“, Anti-AfD-Proteste, Migration frißt Sozialstaat
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Die orchestrierte Wahl des „Unworts des Jahres“ trifft auf orchestrierte Demonstrationen gegen die AfD und auf orchestrierte Medienberichte über diese Proteste. Nur der Schutz des Sozialstaats erscheint wenig koordiniert. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Es war mal wieder eine dieser Wochen, die voller Überraschungen steckte, die eigentlich keine waren. Die erste Meldung aus dieser Kategorie war die Verkündung des vermeintlichen „Unwort des Jahres“. Auch 2023 soll der schlimmste Begriff im deutschen Sprachgebrauch – ach wie „überraschend“ – einer gewesen sein, der vor allem, um nicht zu sagen ausschließlich, für sehr, sehr linke Zeitgenossen ein Unwort darstellt.

Diesmal haben sich die Sprachkritiker aus den bei ihnen eingesandten Vorschlägen die „Remigration“ herausgepickt. Bei dem Ausdruck handele es sich um einen „rechten Kampfbegriff“ und eine „beschönigende Tarnvokabel“, mit der Rechtsextremisten ihre wahre Absicht, Menschen unter unwürdigen Bedingungen aus Deutschland zu deportieren, verschleiern würden, hieß es in der Begründung der Jury, der in diesem Jahr auch der inzwischen vollends durchgeknallte CDU-Polit-Rentner Ruprecht Polenz als Gast angehören durfte.

Remigration: auffällig spät getroffene Juryentscheidung

Dieser kommentierte die Entscheidung wie folgt: „Der harmlos daherkommende Begriff Remigration wird von den völkischen Nationalisten der AfD und der Identitären Bewegung benutzt, um ihre wahren Absichten zu verschleiern: die Deportation aller Menschen mit vermeintlich falscher Hautfarbe oder Herkunft, selbst dann, wenn sie deutsche Staatsbürger sind. Nach der Wahl zum ‘Unwort des Jahres’ sollte diese Täuschung mit Remigration nicht mehr so leicht gelingen.“

Damit dürfte nicht nur klar sein, daß die Entscheidung für das „Unwort des Jahres“ in diesem Jahr sehr spät getroffen worden sein dürfte, nämlich nach dem bekanntwerden des vermeintlichen „Geheimtreffens der AfD“, bei dem Vertreter der politischen Rechten über die Wege zu einer effektiven „Remigration“ von illegalen Einwanderern aus Deutschland gefachsimpelt haben sollen, sondern auch, worum es der Jury bei ihrer sogenannten Sprachkritik tatsächlich geht. Nämlich darum die rechte Opposition in Deutschland und ihren parlamentarischen Arm, die Alternative für Deutschland, mit samt ihren Forderungen und Argumenten, so weit wie nur irgendwie möglich öffentlich zu delegitimieren.

Koordinierte Proteste gegen die AfD

In diesem Zusammenhang können auch die zunehmenden Proteste gegen die AfD, über die in dieser Woche vermehrt berichtet wurde, kaum jemanden wirklich überraschen. Die Demonstrationen könnte man im wesentlichen so zusammenfassen: Die Obrigkeit und die Vertreter des politischen Mainstreams rufen ihre Gefolgschaft auf die Straße, auf das ihre Medien positiv über diese berichten können. Was diese dann auch unter Schlagzeilen, wie „Frankfurter zeigen Rechtsextremisten die rote Karte“ (hessenschau), „Anti-AfD-Proteste: Das Geheimtreffen war für sie die rote Linie“ (Zeit Online) oder „Demo gegen Rechtsextremismus ein starkes Signal“ (NDR) pflicht- und haltungsbewußt getan haben.

In Potsdam haben sich am vergangenen Sonntag sogar der Bundeskanzler und seine Außenministerin Annalena Baerbock an den Protestaktionen gegen ihre eigene Opposition beteiligt. Auch der Ehrenpräsident des FC Bayern München Uli Hoeneß hat es sich nicht nehmen lassen, sich in das Kollektiv der Mächtigen mit einzureihen. Der Fußball-Funktionär und Würstchen-Millionär scheute noch nicht einmal davor zurück, die Gedenkfeierlichkeiten für den verstorbenen Franz Beckenbauer in dieser Woche zu missbrauchen, indem er bei seinem Auftritt in der Münchner Allianz-Arena einen systemgefälligen Anti-AfD-Spruch in seine Trauerrede einfließen ließ.

Demo-Werbung in den Zeitungen

Um an diesem Wochenende endlich auch mehr Menschen aus dem gemeinen Volk für das Establishment und gegen die erstarkende Oppositionspartei auf die Straßen und Plätze zu locken, ließen etliche regionale und überregionale Zeitungen ihre Leser schon im Vorfeld des „großen Protestwochenendes“ genaustens wissen, „wo am Wochenende überall demonstriert wird“. Offenbar mit Erfolg. Die Demos erfreuten sich „großen Zuspruchs“, wie man den Medien, die mehr oder minder offen zu ihnen aufgerufen hatten, entnehmen konnte.

In Hamburg mußte die „größte Anti-AfD-Demo, die es bisher gab“, wegen des zu hohen Andrangs sogar abgebrochen werden. Wer sich durch solche regierungsgewollte Massenaufmärsche gegen eine Oppositionspartei nun vielleicht an dunkele Zeiten zurückerinnert fühlt, der sollte dieses Gefühl besser ganz schnell wieder ablegen, wenn er nicht möchte, daß er in Zukunft ganz offiziell als „Faschist“ bezeichnet werden darf.

Die dritte (Nicht-) Überraschung der Woche war eine Nachricht, die uns aus unserem Nachbarland den Niederlanden erreicht hat. Dort ist ein Team aus Experten um den renommierten Migrationsforscher Gerrit Kreffer der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen ungesteuerte Masseneinwanderung auf den Sozialstaat hat. Das Ergebnis: Die unbegrenzte Migration bedeutet, „das Ende des Wohlfahrtsstaates, wie wir ihn heute kennen“, wie die Wissenschaftler in ihrer Studie mit dem Titel „Folgen der Einwanderung für die öffentlichen Finanzen“ in aller Deutlichkeit schreiben.

Die Erkenntnis, daß der stetige Zustrom von neuen Leistungsempfängern in ein „Solidarsystem“ ohne daß dieser durch eine entsprechend hohe Zahl an Einzahlern ausgeglichen wird, dieses über kurz oder lang zum Einsturz bringen wird, ist eigentlich so banal und offensichtlich, daß es dazu keiner großangelegten Berechnungen benötigt – sollte man meinen. Dennoch scheint sich diese einfache Logik in der Politik bis heute nicht durchgesetzt zu haben.

Afrikaner besonders teuer

Lustigerweise vor allem bei denen nicht, die den Sozialstaat stets als eine der größten Errungenschaften unserer Demokratie preisen. So entbehrt es auch nicht einer gewissen Ironie, daß die politische Linke ihr eines Lieblingsprojekt, nämlich die immer stärkere Ausweitung dieses Sozialstaates, mit ihrem anderen großen Lieblingsprojekt, der grenzenlosen Willkommenskultur, tagtäglich ein Stück weit mehr gegen die Wand fährt.

Am teuersten kommen die Allgemeinheit übrigens Flüchtlinge aus Afrika zu stehen. Sie kosten die Gemeinschaft der Zahlenden durchschnittlich 625.000 Euro pro Person, so die Aufrechnung der niederländischen Experten. Positive Auswirkungen auf das Land und seine Finanzen hätten dagegen Arbeitseinwanderer aus Japan und USA. Diese würden durchschnittlich 625.000 Euro in die Steuerkasse einzahlen.

Die Chancen, daß wir mindestens so viele Japaner und Amerikaner dazu bewegen können, zu uns kommen wie Afrikaner zu uns kommen wollen, auf daß sie unsere pseudohumanistischen Wahnvorstellungen finanzieren, dürften allerdings in etwa so gut stehen, wie die, daß sich der gemeine minderjährige Nafri im Nachhinein doch noch als gut ausgebildeter Dipl.-Ing. entpuppt. Was also tun?

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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