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Obamas Ebola-Doktrin

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Die Tweets kamen schnell und zynisch angezwitschert: „Das ist so was von wissenschaftlich!“ – „Die Männer in den weißen Kitteln, die hinter Obama standen, haben mich endgültig überzeugt.“ Obama diktierte seine Ebola-Doktrin im Rahmen einer Ansprache umrundet von Halbgöttern in frisch ausgepackten weißen Laborkitteln. Seine Botschaft war so ernst, daß er sogar Anspielungen auf eine höhere Macht als seine eigene machte, was eher selten vorkommt.

Die besagten medizinischen Fachkräfte bezeichnete Obama als „Soldaten“, die Amerika „dienen“, als vorbildliche „Weltbürger“, die „eine globale Führungsrolle ergreifen“. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit in Afrika zeuge von amerikanischem „Patriotismus“. Na klar: Wenn die „Weltbürgerschaft“ unsere Daseinsberechtigung ausmacht, dann muß auch Patriotismus umdefiniert werden: nicht mehr als Liebe zum eigenen Vaterland und den eigenen Landsleuten, sondern als Liebe zur ganzen Welt. Wer nach Westafrika geht, bezeugt damit „auf herausragende Weise staatsbürgerliche Tugenden … und Dienst an der Öffentlichkeit“ und dient ebendort Amerika, „dem Land, das wir lieben“.

So verkörpern die Mediziner, die sich kopfüber in den Mahlstrom Ebola stürzen, den „amerikanischen Sonderweg“. Den übrigen Amerikanern legte der Präsident ans Herz, sich ein Beispiel an ihrem „Sinn für Glauben und Gnade“ zu nehmen. Mit anderen Worten, neuerdings definiert der Präsident für seine Untertanen die wahre Bedeutung von Andacht und Anbetung.

Neue Heilige in „Raumfahrtanzügen“

Jeglichen Widerwillen, sich dem Ansteckungsrisiko auszusetzen, verspottete Obama als ein „Sich unter der Bettdecke Verstecken“, womit er indirekt Vorsicht mit Feigheit oder gar Charakterschwäche gleichsetzte. Dr. Craig Spencer, jenen Heiligen im Arztkittel, der in Manhattan herumscharwenzelte, als er bereits Symptome von Ebola zeigte, und die Ermittler anlog, pries Obama für seine Opferbereitschaft.

Ob Kaci Hickox als nächste heiliggesprochen wird? Die frisch aus Sierra Leone zurückgekehrte Krankenschwester drohte an, sie werde „für meine Freiheit kämpfen, wenn der Bundesstaat Maine die mir auferlegten Einschränkungen nicht aufhebt“. Selbst ein normalerweise so gemäßigter und besonnener Kopf wie der Bürgerrechtler Paul Callan machte keinen Hehl aus seinem Abscheu: Hickox gehe „mit einem schlechten Beispiel voran“, falls „das Ganze außer Kontrolle gerät“ und eine landesweite Quarantäne verhängt wird.

Nun wissen wir Provinzbürger mit unseren Krämerseelen also Bescheid: Dies sind unsere neuen Gottheiten, die Heiligen in „Raumfahrtanzügen“! Letztlich geht es darum, die Amerikaner vergessen zu machen, daß die allererste Pflicht der US-Regierung gegenüber ihrem Volk besteht. Obama hat einen Eid geschworen, die Freiheiten der amerikanischen Bürger zu schützen. Und ohne Leben gibt es keine Freiheit.

Mediziner nach Rückkehr aus Westafrika nicht „belästigen“

Die Ebola-Doktrin hingegen besagt:

  • Die Gesundheit der Menschen in Westafrika ist die Gesundheit Amerikas.
  • Wer in Afrika in einem Heilberuf dient, dient Amerika.
  • Afrikanische Medizinmänner sind amerikanische Medizinmänner.
  • Amerikanische Hinterwäldler dürfen sich ja nicht anmaßen, diese neuen Gottheiten zu „entmutigen“ oder ihnen gar „Unannehmlichkeiten zu bereiten“. Statt dessen verdienen sie unsere Lobpreisungen und sollten definitiv nicht unter unserer wissenschaftlichen Unbedarftheit leiden müssen.

Dr. Anthony Fauci, der Leiter des Staatlichen Instituts für Allergie- und Infektionsmedizin, betete die Worte des Präsidenten nach: „Indem sie in Afrika helfen, helfen sie uns, Amerika zu schützen.“ Daher dürften Mediziner, die in Westafrika den Ebola-Virus bekämpfen, bei ihrer Rückkehr keine „Belästigungen“ erfahren. Im Klartext gesprochen: nicht unter Quarantäne gestellt werden.

Kommt das Virus nicht von allein, will Obama es wohl absichtlich herholen

Was steht sonst noch in der Ebola-Doktrin? Es ist zwingend notwendig, die Amerikaner auf das unvermeidliche Opfer im Namen des übergeordneten globalen Wohls vorzubereiten. Das heißt zum einen, Ebola „an der Quelle“ auszumerzen, und zugleich die ungehinderte Freizügigkeit in und aus den USA zu gewährleisten. Infolgedessen müssen unsere weltfremden und vorurteilsbelasteten Mitbürger lernen, „die wenigen Fälle von Ebola hierzulande“ duldend hinzunehmen. Ein paar tote Amerikaner sind ein kleiner Preis für das übergeordnete Wohl der ganzen Welt.

Die Terror-Doktrin von Obamas Vorgänger lautete: Wir bekämpfen sie dort, damit wir sie nicht hier bekämpfen müssen. Obamas Bioterror-Doktrin funktioniert ähnlich: „Wenn wir dieses Problem nicht dort unter Kontrolle bringen, kommt es irgendwann zu uns.“ Wie einem als „sensibel, aber nicht geheim“ klassifizierten Dokument des Außenministeriums zu entnehmen ist, ist diese Politik jedoch so schwammig wie die Organe eines unglückseligen Ebola-Opfers.

Wie Fox News aufgrund einer Offenlegungsforderung der Verbraucherschutzorganisation Judicial Watch enthüllte, hatten die Schufte im Außenministerium allen Ernstes die „medizinische Evakuierung“ von Ebola-Patienten ohne US-Paß zur Behandlung in amerikanischen Krankenhäusern in Erwägung gezogen. Wenn das Ebola-Virus nicht ganz von alleine „zu uns kommt“, will der Präsident es offenbar auf Biegen oder Brechen ins Land holen.

 

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