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Jurowischen in Malmö

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„Der ESC ist bunt und multikulti“, schwärmt Claudia Roth: „Vor allem die Elfe Emmelie de Forest aus Dänemark treibt mir die teardrops in my eyes, wenn sie zierlich und grazil haucht. Und auch wenn die Niederländerin Anouk ‚Birds? von den Dächern fallen lässt, wird mir ganz wehmütig warm ums Herz.“

Wenn Claudia heult und die Vögel von den Dächern fallen, sind das untrügliche Vorzeichen. Heute abend ist es soweit: Der 58. „Eurovision Song Contest“, vormals „Grand Prix Eurovision de la Chanson“, zu deutsch „Liederwettbewerb der Eurovision“ findet sein Endspiel. Das Tamtam ist wieder groß, nicht nur, weil allenthalben in den Stücken Trommeln eingesetzt werden.

Sicher kein Multikulti

Bunt mag der Wettbewerb sein, wenn man all die schrägen Vögel betrachtet, die sich auf der Bühne austoben. Eines ist er jedoch ganz sicher nicht: multikulti, also kulturell vielfältig. Englisch ist nämlich die beherrschende Sprache, und auch der offizielle Netzauftritt www.eurovision.tv ist nur in dieser Sprache zugänglich.

Auch Deutschland wird sich wieder einmal mit einer Dutzendnummer auf englisch vorstellen. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) setzte bekanntlich ein Preisgericht ein, das die Entscheidung des deutschen Publikums durchkreuzte. Mit seiner Abstimmung verhinderte es ein deutschsprachiges Lied. Ja, selbst wenn es manche nicht wahrhaben wollen: Auch Bairisch ist Deutsch. Die Gruppe „La Brass Banda“ hätte mit ihrem Lied „Nackert“ tatsächlich für Vielfalt und Abwechslung gesorgt. Schade, daß sie nicht mit dem Bulldog vom Chiemsee nach Malmö gefahren sind.

Bohlen entdeckt Deutsch

Während der öffentlich-rechtliche Rundfunk also weiterhin die englische S(pr)ache betreibt, hören die RTL-Zuschauer ganz neue Klänge: Der geschäftstüchtige Dieter Bohlen hat den deutschen Schlager entdeckt. In einer Zuschauerabstimmung gewann die Schweizerin Beatrice Egli den Wettbewerb „Deutschland sucht den Superstar“ mit einem deutschsprachigen Schlager nach altem Muster. Wer’s mag …

„Mein Herz“, trällerte Egli und bekannte: „Die Leute freuen sich, ihre deutsche Sprache klingen zu hören. Das ist moderne Musik mit modernen Texten, die gute Laune macht, und davon kann man nie genug haben.“ Wenn es den Machern nun noch gelänge, eine gescheite Musik dazu zu machen, ständen der deutschen Sprache Tür und Tor offen – leider nicht heute in Malmö. Die gute Laune muß noch warten.

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