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Studienzentrum Weikersheim, Burg Lichtenberg

Die Zerstörung des Intellektes – Zweiter Teil

Die Zerstörung des Intellektes – Zweiter Teil

Die Zerstörung des Intellektes – Zweiter Teil

 

Die Zerstörung des Intellektes – Zweiter Teil

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Das Tier ist mit seinen Trieben der Welt verwoben. Durch Begierde und Furcht bewegt es sich hierhin und dorthin, genießt und leidet, haßt und liebt. Der Mensch, indem er ein Naturwesen ist, ist mit seinen Trieben gleichfalls der Welt verbunden. Doch er kann sich ihr erkennend gegenüber stellen. Diese Fähigkeit besitzt er nur durch seine Vernunft. Nur durch sie kann er sich aus der Welt herausbegeben. Besitzt er sie nicht, so bleibt er ein reines Naturwesen, wie das Tier.

Zerstört man daher der Vernunft ureigenes Element, das Denken, so drückt man den Menschen herab zum Tier. Der Mensch als Tier, das kann durchaus nützlich sein. Man stelle sich nur eine Schafherde vor, deren einzelne Mitglieder sich fragen, warum der Hirte sie nicht auf eine fette Weide, sondern durchaus karge Straße entlang führt. Und warum die Herde vor ihnen in ein Haus zog, aus der kein lebendiges Schaf mehr heraus kam. Alles das könnte das Schaf den Hirten fragen.

Nun, in dem Augenblick, wo das Schaf den Hirten fragt: Was tust du? Bin ich nicht ein vernünftiges, fühlendes Wesen wie du? In dem Augenblick wäre der Hirte natürlich ein Verbrecher. Aber das Schaf ist ein Tier und kann den Menschen nicht fragen. So bestimmt er über dessen Schicksal. Und über das Schicksal aller derer, die nicht Denken können oder wollen. Dazu gehören auch diejenigen Menschen, die es zugelassen haben, daß man ihr Denken zerstört und sich herabdrücken ließen.

Der Gedanke bewegt sich im Denken

Das gesunde Denken, wie äußert es sich? Das Tier bewegt sich hierhin und dorthin, eingespannt von Genuß und Leid. Würde es sich nicht bewegen, so ist es verendet. Auch beim Denken bewegt sich etwas, nur nennt man dieses Lebewesen einen Gedanken, und die polaren Spannungen, zwischen denen dieses Wesen oszilliert, Spruch und Widerspruch. Würde der Gedanke nicht von Spruch zu Widerspruch und Widerspruch zu Spruch schreiten können, er wäre gleichfalls verendet.

Das aber ist das zerstörte Denken. Hier schreitet der Gedanke nicht vom Spruch zum Widerspruch, sondern er bleibt einfach stehen. Nun kann es aber keinen Stillstand geben, sondern entweder etwas entwickelt sich vorwärts oder zurück. So wie der Körper des verendeten Tieres verwest, so bildet sich auch der Gedanke in seine Ursprünglichkeit zurück. Der Ursprung des Gedankens ist aber das Gefühl. Gefühl war der Gedanke einst, und Gefühl wird er wieder werden.

Wo das Denken aufhört, versinkt der Gedanke also im Gefühl. An einem konkreten Beispiel sei dieser Prozeß erläutert. Betrachten wir einmal die Bundesrepublik Deutschland. Schauen wir, wo hier das Gefühl zum Gedanken und der Gedanke wieder zum Gefühl wurde. Dann wird einiges verständlicher.

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