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Von Freunden, Gefährten und Kameraden

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Aufgrund der Causa Guttenberg möchte natürlich niemand des Plagiats geziehen werden. Daher: Ja, mein Blaue Narzisse– und Junge Freiheit-Kollege Carlo Clemens hat sich schon vor einer ganzen Weile mit einem ähnlichen Thema befaßt. Dennoch möchte ich aus gegebenem Anlaß einige verwandte Gedanken festhalten.

„Freunde“ sind Legion – solange, bis man sie braucht

In der Tat ist der Begriff „Freund“ heute augenscheinlich nicht mehr allzuviel wert. Gerade angesichts der „sozialen Netzwerke“, in denen man alles und jeden zum „Freund“ deklarieren kann, solange der Auserkorene sich nicht zu sehr sträubt. Mir gegenüber brachte es einmal jemand auf den Punkt: „Freunde sind die Leute, von denen man sich die Langeweile vertreiben läßt und mit denen man am Wochenende saufen geht.“

Wenn man selbst, vielleicht aus politischen Gründen, erst einmal ins Kreuzfeuer geraten ist, sind diese scheinbaren „Freunde“ meist schneller weg, als man gucken kann. „Ich kann Dich zwar ganz gut leiden, aber Distanzieren ist erstmal sicherer“ war ein Satz, den ich in einer solchen Lage zu hören bekam. Im Internet lesen sich solche Abschiedsworte meist noch etwas drastischer, weil die Leute auf einmal ganz mutig und engagiert sind: „Ich wünsche Dir noch ein schönes Leben mit Deinen beschissenen Wahnvorstellungen!“

Vom Sinn der Unterscheidung

Gerade, wenn man aus Neugier schon einmal ein paar rechte Veranstaltungen unterschiedlichen Charakters besucht hat, kennt man ein ganzes Arsenal an alternativen Ausdrücken. Verbundenheit wird dort mit markigen Worten wie „Gesinnungsfreunde“, „Kampfgefährten“, „Waffenbrüder“ und so weiter betont. Die scheinbare Schicksalsgemeinschaft wie eine Monstranz vor sich herzutragen, schützt jedoch auch nicht davor, daß viel gutes Potential sich letztlich in Bierdunst auflöst oder zwischen den Fronten kleinlicher Bruderkriege, wer denn nun der Chef sein darf, zerrieben wird.

Wie immer und überall, so lohnt es sich auch in diesem Fall, scharfsinnig über die eigene Wortwahl zu reflektieren. Nur keine Scheu! Wer die fundamentale Verschiedenheit aller Individuen erkannt und verinnerlicht hat, der sollte beim Differenzieren auch vor dem eigenen sozialen Umfeld nicht haltmachen. Vielleicht bringt es ja sogar einen Erkenntnisgewinn.

Ich und die anderen

Mir persönlich scheint, genährt durch vielerlei Erlebnisse, folgende Unterscheidung angemessen: „Freunde“, das sind in der Tat jene guten Bekannten, mit denen man sich gut amüsieren kann. Sicherlich ergibt sich auch das eine oder andere tiefere Gespräch, doch regiert meist eher die Oberfläche. Daher ist es leider allzuschwer, heute auf Anhieb und jenseits einschlägiger Veranstaltungen Menschen zu treffen, mit denen man „auf Augenhöhe“ kommunizieren kann.

Diese wenigen, die oft nicht infolge einer Suche, sondern vielmehr dank „schicksalhafter Fügung“ (wenn man denn an sowas glaubt) zueinanderfinden, möchte ich „Gefährten“ nennen. Die, die zusammen einen vielleicht steinigen Weg „fahren“. Und erst dann, wenn man einen wesensgleichen oder gar gemeinsamen Kampf gefochten und in dessen Verlauf womöglich gelitten hat: Dann halte ich das Wort vom „Kameraden“ für gerechtfertigt. Ein Wort, das man in nicht-linken Kreisen bedauerlicherweise viel zu schnell hinterhergeworfen bekommt. Wahre Kameradschaft bedarf aber der Schweißnaht des gemeinsamen Widerstehens, die das Bewußtsein der seelischen Verwandtschaft erst gebiert.

So bin ich denn auch stolz und glücklich, prächtige junge Menschen wie Carlo Clemens und Laura Küchler, die aufgrund ihrer mutigen Stellungnahme zu Beginn dieses Videos nun massiven Einschüchterungsversuchen und Drohungen ausgesetzt ist, meine Kameraden heißen und ihnen die Hand reichen zu dürfen.

Das Eigentliche

Motiviert wurde ich zu diesem Gedankengang übrigens durch die Worte einer, jawohl, Kameradin. Sie schrieb mir zu einem Zeitpunkt, als ich zweifelte: „Kennst du dieses Gefühl, Menschen zu haben, mit denen man seine Ziele teilt, mit denen man träumen kann, von denen man sich immer verstanden fühlt, dieselben Probleme hat, mit denen man diese Welt und ihre Auswüchse dort draußen einfach weglächeln kann, bei denen man so sein kann wie man ist, für die man alles tut, weil sie es auch tun, bei denen es kein schöneres Gefühl gibt, als den ganzen Tag für die Gemeinschaft und eine gute Sache zu arbeiten, seine eigenen Bedürfnisse dabei zurückstellt, sich ganz der Gemeinschaft unterordnet und endlich seinen Platz und einen Lebenssinn findet?

Menschen, Kameraden, Gefährten, von denen es bisher leider zu wenig gibt, als daß man sie jeden Tag um sich haben könnte und mit denen man deshalb am liebsten Tag und Nacht verbringen will, wenn man sie endlich wieder sieht, bei denen man die Tage zählt, bis man wieder seinen Platz dort einnehmen kann, weil man diese Menschen, die Gemeinschaft und die Idee liebt, und ich glaube es ist eine viel größere Liebe als jede andere.“

Das kann man wohl kommentarlos so stehenlassen.

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