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Die Pfadfinder verlassen den Pfad der Tugend

Die Pfadfinder verlassen den Pfad der Tugend

Die Pfadfinder verlassen den Pfad der Tugend

 

Die Pfadfinder verlassen den Pfad der Tugend

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Nils Wegner schilderte vor wenigen Tagen im Junge Freiheit-Blog seine negativen Erfahrungen mit dem deutschen „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ und dessen Linksunterwanderung. Das erinnerte mich an Begebenheiten, die ich als Ergänzung liefern möchte. Im Rahmen der eigenen beruflichen Tätigkeiten hat man viel Schriftverkehr und Kontakt zu unbekannten Menschen. In den wenigsten Fällen haben diese Anfragen, Angebote, Nachfragen etwas mit Politik zu tun. Jedenfalls nicht im klassischen Verständnis, außer man stellt die Behauptung, „alles ist Politik“, auf.

Die meisten Menschen, mit denen man in Kontakt gerät, sind freundliche, höfliche Personen. Unaufgeregtes Verhalten ist auch nötig im geschäftlichen Leben, selbst angesichts möglicher politischer Meinungsunterschiede (die noch nicht mal wirklich sicher sind). Man selbst hat ja auch im Bekanntenkreis erklärte „Grünen“-Wähler, Wirtschaftsliberale oder Ex-DKP-Mitglieder, ohne diese deshalb ständig blöd anzubellen.

So weit so gut. Es gibt allerdings eine sehr kleine Minderheit, bei denen Hysterisierungen aus dem politischen Überbau perfekt zünden. Das sind Leute, denen man zum Beispiel eine harmlose Anfrage mailt, die dann umgehend ihr Gegenüber „googeln“, die Junge Freiheit entdecken, und schon klappt sich das „Antifanten“-Brett vor ihren Kopf. Vermutlich sind sie sogar sehr zufrieden, endlich nicht immer nur leisetreten zu müssen, sondern einmal im Leben ohne viel Nachdenken eine freche Antwort schicken zu dürfen.

Jährliche Idiotenquote

Ich selber nenne das die jährliche „Idiotenquote“. Diese liegt statistisch bei mir bei ein bis zwei Personen im Jahr. Bei anderen, die viel exponierter politischen Ambitionen nachgehen, mag sie natürlich höher liegen. Manchmal ist auch einige Jahre „Idiotenflaute“, und dann wird mal wieder in einem Jahr das Soll übererfüllt. Der statistische Mittelwert bestätigt sich dennoch meist.

Vor anderthalb Jahren hatte ich noch einige ungedruckte Kurzkritiken von Musik-CDs im Stehsatz herumliegen. Das war nichts Politisches, sondern vor allem afrikanische Weltmusik, Latin-Sounds, Reggae, etwas Elektro. Da ich mir die einstige Arbeit aber nicht völlig umsonst hatte machen wollen, suchte ich nach einer möglichen Publikation für einen (kostenfreien) Abdruck, das heißt vor allem kleine Jugend- und Musikzeitschriften. Dabei stieß ich zufällig auch auf das Blatt action des bayerischen „Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“, das ich ganz unbedarft anschrieb.

Die Redaktionsleiterin schrieb auch freundlich zurück, daß sie gerade von ihrem Posten ausgeschieden sei, meine Anfrage aber an ihren Nachfolger weiterleite. Als ich dann von einer Reise zurückkam, fand ich eine E-Mail des damaligen stellvertretenden Landesvorsitzenden des bayerischen BdP (und heutigen Landesvorsitzenden) vor, die auch per „cc“ gleich an zahlreiche andere Vereinsfunktionäre ging.

Mindestens autoritärer Kontrollanspruch

In markiger Sprache verlautbarte er, daß er kein rechtes Gedankengut bei den Pfadfindern wünsche und sich auch jeglichen Kontakt mit irgendwelchen anderen Vereinsmitgliedern verbäte. Es verwunderte mich schon, daß ein Funktionär über die Kommunikation aller Mitglieder seines Vereins zu bestimmen gedenkt. Ein mindestens autoritärer Kontrollanspruch, so empfand ich. Zudem äußerte er, daß ich von einer Antwort absehen solle. Den Gefallen tat ich ihm aber nicht, denn möglicherweise kann man Minderjährigen befehlen, mit wem sie kommunizieren sollen, aber ich bestimme seit Eintritt der Volljährigkeit eigenverantwortlich, auf welchen Schwachsinn ich antworte oder nicht.

Schon damals wurde mir klar, was für ein linker Verein die deutschen Pfadfinder offenbar mittlerweile sind. Mit dem einstigen Anspruch auf politische Unabhängigkeit nicht mehr weit her ist. Das militaristische Gehabe war noch nie mein Ding, nun sah ich einen Grund mehr, Eltern im Bekanntenkreis potentiell davon abzuraten, ihre Kinder in so einen Verein mit wohl auch teils zweifelhaften Jugendbetreuern zu schicken.

Dieses Jahr nun wurde mir von Mitgliedern der aus der Wandervogel-Tradition stammenden „Deutschen Gildenschaft“ die Jahresschrift dämmerung. das überbündische vielfaltblatt zugespielt, die sich intensiv den linken Versuchen widmete, die kleine Szene „bündischer“ Jugendgruppen politisch zu säubern und zu dominieren. Die ziemlich harmlosen „bündischen“ Kleingruppen wurden somit in jüngster Vergangenheit mit typischen „Antifa“-Publikationen konfrontiert, in denen diffuse Ängste erzeugt werden sollen. Linke schreckten unlängst nicht einmal davor zurück, ihre Gegner in den plumpen und geschmacklosen Suggestiv-Zusammenhang zur gegenwärtigen „Dönermord“-Geschichte zu stellen.

Negative Folgen für die interbündische Toleranz

Es kam zu negativen Folgen für die traditionelle interbündische Toleranz, wobei Pfadfinder unangenehm vorpreschten. So berichtet die dämmerung vom „Hamburger Singewettstreit 2010“: 

„Während des Volkstanzes wurden drei minderjährige Freibünder von einigen Mitgliedern des Schleswig-Holsteiner BdP-Stammes Geisterburg aus Bargteheide gewaltsam aus einem Tanzkreis herausgezogen. Dieser Vorfall ereignete sich nicht am Anfang der Nachfeier, sondern nach über zwei Stunden gemeinsamen Singens und Tanzens. Die Jugendlichen wurde sofort danach von den mindestens 5 bis 10 Jahre älteren BdP-Pfadfindern umringt, und man teilte ihnen in einschüchternder Weise mit, daß der Freibund unerwünscht sei und sie zu gehen hätten, da man hier sonst nicht feiern könne.“

Solch aggressives Verhalten, das ja eine Gewaltdrohung beinhaltete, ist im Bereich der Jugendbünde unüblich. Eine klare Distanzierung empfanden die BdP-Landesverbände offenbar nicht als nötig. Dämmerung kommentiert jedenfalls: „Gewaltverzicht als jugendbewegte Maxime sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die beteiligten Pfadfinder lassen dagegen jede Einsicht vermissen. So leugnet man das Alter der Betroffenen und spielt das eigene Verhalten herunter beziehungsweise hält dieses sogar für legitim.“

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