Kann es sein, daß die Bundesregierung schon einmal auf Vorrat neue Geldscheine drucken läßt? Angeblich sollen in Leipzig vierzehn Druckmaschinen stehen, die rund um die Uhr rattern, damit nach dem absehbaren Euro-Fiasko eine neue D-Mark ausgegeben werden kann.
Diese Nachricht kursiert im Internet, wird per Email hin- und hergeschickt. Ein geheimnisvoller Mitarbeiter, soll diese Details ausgeplaudert haben. Seit dieses Gerücht im Raum ist, klingelt in einigen Büros und Redaktionen immer wieder das Telefon. „Haben Sie schon gehört, daß…. ist da was dran?“
Um es gleich vorweg zu sagen: Ich bezweifle, daß es diese Druckmaschinen gibt. Das einzig Interessante an diesem Gerücht ist seine schnelle Verbreitung. Wenn die Ausgabe einer neuen Währung in Vorbereitung wäre, dann ließe sich dies im Zeitalter des Internets durch die Regierung immer schwieriger geheimhalten. Nachrichten verbreiten sich heute viel rasanter als früher – und zwar auch an den etablierten Medien vorbei. Könnte heute eine deutsche Regierung die Bürger über die Katastrophe von Stalingrad noch im Unklaren lassen? Ließe sich der bevorstehende Mauerbau hundertprozentig verheimlichen? Wohl kaum.
Einfluß der Blogger-Szene
Die Macht des Internets ist so groß, daß Gerhard Schröder jetzt sogar gegen einen Blogger vorgeht, der behauptet, der Altkanzler sei der „geheimnisumwitterte“ Beifahrer von Margot Käßmann gewesen, als diese vor einigen Wochen ihre Promille-Fahrt nach Hause angetreten hat. Bislang hat keine große Zeitung darüber berichtet -eigentlich hätte sich Schröder entspannt zurücklehnen können. Jetzt wird er seinen Prozeß kriegen, aber dafür berichtet die Boulevardpresse über die Angelegenheit. Insofern hat er bereits verloren, weil jetzt das (im Grunde harmlose) Gerücht erst recht die Runde macht.
In der Vergangenheit ist Gerhard Schröder auch schon wegen privater Geschichten vor Gericht gezogen, aber da ging es noch gegen klassische Medien. Wir erinnern uns an die spannende Frage seiner Haarfarbe und an die angebliche Intimbeziehung zu einer prominenten TV-Moderatorin. Jetzt sieht er sich genötigt, gegen einen Blogger vorzugehen. Das sagt vor allem etwas über die wachsende Macht der Blogger-Szene aus.
Das Netz ist mächtig
Brisante Nachrichten lassen sich heute nicht mehr so einfach geheimhalten wie früher. Denken wir nur an „Climategate“. Inzwischen ist die Zahl der Deutschen, die sich vor dem Klimawandel fürchten, auf 42 Prozent gesunken. Warum wohl? Weil sich herumgesprochen hat, daß die sogenannten Klimaforscher die Öffentlichkeit belogen haben. Es war das Internet, in dem die Skeptiker freie Bahn hatten, während die „Qualitätsmedien“ noch Sondersendungen beziehungsweise -seiten zur Verbreitung des Klimaschwindels brachten.
Das Netz ist mächtig. Und das ist der Grund, warum die Herrschenden überall auf der Welt – in China genau so wie in Deutschland – versuchen, das Internet zu regulieren, zu kontrollieren und letztlich zu zensieren. Nachdem das deutsche Zugangserschwerungsgesetz beinahe vom Tisch war, wird jetzt versucht, es über eine EU-Richtlinie wieder einzuführen. Hoffentlich gelingt das nicht!