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Geheimnisse

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Weihnachts-Abo, Weihnachtsbaum, Zeitungen

Furzen Sie heimlich im leeren Fahrstuhl? Halten Sie es für „Multitasking“, wenn Sie beim Duschen gleichzeitig pinkeln? Oder haben Sie sich schon mal im Büro krank gemeldet, weil Ihr Wellensittich Husten hatte und Sie ihn nicht alleine lassen wollten?

Jeder Mensch hat Geheimnisse. Was aber damit anfangen? Laut ausposaunen ist eine schlechte Idee. Schließlich behält man geheime Dinge nicht ohne Grund für sich. Reichen sie doch von einfachen Peinlichkeiten bis hin zu harten Straftaten. Seit einiger Zeit gibt es Abhilfe im Internet.

Alles muß wahr sein

Das Kunstprojekt Postsecret (engl. post = senden, secret = Geheimnis) ermöglicht es Menschen auf der ganzen Welt, ihre Geheimnisse auf Postkarten zu schreiben und auf einer Internetseite anonym zu veröffentlichen. Die einzige Bedingung für die Teilnehmer: alles muß wahr sein, und der Einsender darf mit noch niemand anderem darüber gesprochen haben. Einsendbar ist alles: schlechte Angewohnheiten, Verbrechen, sexuelle Vorlieben, Neurosen und anderes. Die Geständnisse sind lustig, krank oder widerlich:

„Ich bewundere magersüchtige Models für ihre Willenskraft.“

„Ich habe eine Fehlgeburt vorgetäuscht.“

„Während meine Schüler einen Test schrieben, habe ich ‘Twilight’ auf meinem Laptop angeschaut.“

„Ich verschwende Büromaterial, weil ich meinen Chef hasse.“

„Ich schütte meinem Mann Schlafmittel ins Abendessen, damit er vor mir zu Bett geht.“

Internet als Ort der Beichte

Der Gründer des Projekts, Frank Warren, erhält nach eigenen Angaben über 1.000 Postkarten pro Woche. Aus denen wählt er 20 Stück aus und veröffentlicht sie auf seiner Internetseite. Mit 300 Millionen Treffern ist seine Seite eine der erfolgreichsten der Welt. Das Magazin Forbes wählte ihn jetzt zum viertwichtigsten Menschen im Internet, da er die größten Geheimnisse der Menschen kennt.

Früher haben die Menschen ihre Sünden der Kirche gebeichtet. Heute scheint es fast so, als ob das Internet für einen Teil der Bevölkerung diese Rolle übernommen hat.

Wer sich also öffentlich erleichtern möchte, kann dies entweder beim Original aus Amerika oder bei der deutschen Filiale tun.

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