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Frieden schaffen ohne Waffen

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Frieden schaffen ohne Waffen

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Also erstmal vorab: Ich bin ein Fan der Grünen Jugend Pfaffenhofen. Wirklich. Die ist engagiert, intelligent, witzig. Letzteres vielleicht auch unfreiwillig. In einer Pressemitteilung fordern die Jungs und Mädels die Abschaffung der Bundeswehr. Ist wirklich wahr. Die freiwerdenden Kapazitäten sollten dann in die Bildung investiert werden. Bäume umarmt sie auch, die Grüne Jugend Pfaffenhofen; kann man alles auf ihrer Internet-Seite nachlesen.

Wer hätte gedacht, daß es solche „Irrealos“ in der Jugendorganisation einer ehemaligen Regierungspartei noch gibt? Wer hätte gemeint, daß sie wirklich bereit sind, sich mit wahnwitzigen Maximalforderungen zu blamieren? Und dann auch noch in Bayern! Man kann sich die Szenerie lebhaft vorstellen: Im „Grünen Büro“ in Pfaffenhofen sitzen acht bis zehn liebe und nette Jugendliche. An den Wänden kleben frech-schicke Wahlkampfplakate der letzten Saison.

Die „JungpolitikerInnen“ sind beseelt vom Wunsch, die Welt zu retten. Und wie klar ist doch ihre Logik: Wer Krieg führt, braucht eine Armee. Wer keine Armee hat, kann keinen Krieg führen. Also schaffen wir die Bundeswehr ab; irgendeiner muß ja den Anfang machen. Ich würde mich wundern, wenn die Abstimmung über die Pressemitteilung nicht einstimmig gewesen wäre. Wenn’s bloß ein PR-Gag war, würde ich mich allerdings auch nicht wundern – hat ja funktioniert.

Konsequentes Fordern von Unerfüllbarem

Ganz woanders, in Berlin, fordert unterdessen die „LandesschülerInnenvertretung“ (LSV), daß Soldaten sich künftig von Schulen fernhalten sollen – sei es zur Personalwerbung, sei es zu Diskussionsrunden. Die Argumentation geht in eine ähnliche Richtung. Die LSV will nämlich „ein selbstbestimmtes Lernen, jenseits von militanten Großmachtträumen! Für eine Welt in Frieden und Gerechtigkeit!“

Anlaß dieses Zwischenrufes war eine Diskussionsveranstaltung an einer Berliner Schule über die Gründe für den Afghanistan-Einsatz. Dazu waren – man mag es kaum glauben – zwei Offiziere der Bundeswehr eingeladen. Eine Schülergruppe namens „KlassenKampf“ hat (erfolglos) versucht, die Veranstaltung zu stören.

Und wer will ihnen schon den Wunsch nach Frieden übelnehmen? Nur weil sie damit manchmal die Freiheit beleidigen, sind sie ja nicht zwangsläufig dumm oder schlecht; im jugendlichen Alter schon gar nicht. Aber dieses konsequente Fordern von Unerfüllbarem läßt manchmal einen seltsamen Verdacht aufkeimen: Vielleicht wissen sie ja, daß sie Quatsch erzählen. Und vielleicht haben die Unbelasteten einfach nur Sehnsucht nach tatsächlichen Gründen für Widerstand und einen Kampf, der sich lohnt.

Nun, vielleicht bekommen sie die ja noch geliefert. Wer weiß, was in zehn Jahren ist?

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