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Marc Jongen, ESN Fraktion

Wo bleibt eine nationale Linke?

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Unwort, Umfrage, Alternativ

Erneut macht die SPD-Jugendorganisation „Jungsozialisten“ (Jusos) Schlagzeilen mit antideutschen, antinationalen Positionen. Die Juso-Chefin Franziska Drohsel bekannte erst kürzlich in einem Gespräch mit der Zeitschrift Cicero, Vaterland und Nation seien etwas, das „zu bekämpfen“ sei.

Jetzt machen die Jusos erneut Schlagzeilen, weil auf ihrem im Juni stattfindenden Bundeskongreß ein Antrag zur Abstimmung steht, der sich gegen Patriotismus wendet und für die Abschaffung der Nationen und damit Deutschlands plädiert.

Es ist eine traurige deutsche Besonderheit, das verkrachte Verhältnis der Linken zur Nation. 

Vor zehn Jahren führte ich ein Interview (JF 26/1999) mit dem linksnationalen Publizisten Wolfgang Venohr und befragte ihn zu diesem Aspekt:

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Frage: Sie sind ein entschiedener Vertreter der These, daß die Idee der Nation eine linke Idee ist. Woher rührt nun das eigenartige gespaltene Verhältnis der Linken zur Nation? Wann trennten sich hier die Wege?

Venohr: Selbstverständlich ist die Nation eine linke Idee. Die ersten, die für die Einheit der Nation eintraten, waren die Studenten, die an den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815 teilgenommen haben. Diese Studenten waren damals Linke! Sie waren gegen Thron und Altar, gegen Metternich und die Fürsten. Sie schnitten die Zöpfe ab auf ihrem Wartburgfest. Das war die neue Linke, die sich dort artikulierte. Mit einem minder großen Recht könnte man auch die bürgerlichen Widerstandskämpfer von 1848/49 als Linke bezeichnen. Immerhin, im Vergleich zur Reaktion, waren die Kämpfer auf den Barrikaden Linke – und sie traten ein für Großdeutschland und für Berlin und Wien in einem Staat! Auf dieser Linie von 1848 lag auch der Begründer der sozialistischen Bewegung in Deutschland, Ferdinand Lassalle. In der späteren Sozialdemokratie, die sich mit den Lassallanern vereinigt und zusammengeschlossen hatte, gingen die Debatten schon los um die Frage von Nation, Vaterland und die internationalistischen, kosmopolitischen Utopien, die immer stärker werden. Dies spielte aber alles keine Rolle, denn im August 1914 stand die Sozialdmeokratie zum Reich und zum Vaterland. Der erste Gefallene des deutschen Reichstages war Dr. Franke, ein Sozialdemokrat, der an die Front gegangen war, um die Heimat, um die Nation zu verteidigen.

Wie es dazu kommen konnte, daß die SPD in den Ruf kam, eine Erfüllungspartei zu sein, wie sie die Nationalsozialisten nannten, ist unbegreiflich. Es ist dies ein einsamer, singulärer Prozeß, Nation und Sozialismus auseinanderfallen zu lassen. Das gibt es in keinem anderen Land der Welt.

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Mein aktuelles Plädoyer: Liebe Jungsozialisten, besinnt Euch auf Eure Wurzeln! Überlaßt die Nation nicht der Rechten! Zum Wohle Deutschlands.

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