Was will Europa eigentlich in Lateinamerika? Flächendeckend linksautoritäre Strukturen, könnte man meinen. Der nächste Mosaikstein sollte das kleine mittelamerikanische Honduras werden. Dessen – nunmehr ehemalige und des Landes verwiesene – Präsident Zelaya schickte sich gerade an, den neuen „Chavez“ zu machen, als ihm von Militär und Gerichten gerade noch rechtzeitig das Handwerk gelegt werden konnte – so sieht es offensichtlich die Mehrheit der Honduraner.
Sicher, die Notwendigkeit eines militärischen Eingriffes steht einer Demokratie nie gut zu Gesicht und soll hier auch nicht bejubelt werden. Doch hier handelt es sich nicht um den Versuch eine Junta-Regierung zu implementieren, sondern um den Versuch den Rechtsstaat und die Demokratie vor noch größerem, weil dauerhafteren Übel zu schützen.
Nicht der arme sozialistische Unschuldsengel
Man wird von außen betrachtet die Verhaftung und Exilierung Zelayas als übertrieben ansehen müssen, doch ist Zelaya nicht der arme sozialistische Unschuldsengel, als der er uns in den hiesigen Medien vorgeführt wird.
Zelaya, der als Spitzenkandidat der bürgerlichen Liberalen Partei ins Amt kam – also vom Volk nicht als Sozialist ins Amt gewählt wurde-, hatte Mitte 2007 angefangen, sich mit ausländischem Geld des Linksautoritären Chavez aus Venezuela als sozialer Wohltäter für die Massen zu gerieren.
Dabei sind sich in Honduras Liberale, Konservative und soziale Demokraten einig darin, daß Zelayas Kurs weg von Rechtsstaat sowie Verfassung und hin zum Sozialismus à la Kuba, Venezuela und Bolivien das Land nicht nur ökonomisch in den Ruin führte.
Kalkuliertes Unterfangen
Zelaya, der keine parlamentarische Mehrheit für seine Wiederwahl zusammenbekam, provozierte schließlich die Vertretung des Souveräns, die Judikative sowie die Ordnungs so lange mit verfassungswidrigen Aktionen, daß diese ihn endlich absetzten mußten.
Ein kalkuliertes Unterfangen also; Zelaya zielte einzig darauf ab, sich beizeiten in die Opferrolle begeben zu können. Die Reaktion der EU-Länder? Unter Führung des spanischen Sozialisten Zapatero zogen sie ihre Botschafter ab und geben so dem honduranischen Möchte-gern-Castro auch noch mediale Schützenhilfe.
Wer tatsächlich weltweit für Rechtsstaat und Demokratie eintreten will, sollte differenzierter vorgehen.