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10 Jahre Grenzöffnung: Im Rausch des großen Jubels

10 Jahre Grenzöffnung: Im Rausch des großen Jubels

10 Jahre Grenzöffnung: Im Rausch des großen Jubels

Silhouette von Angela Merkel vor rotem Hintergrund, darüber eingeblendet ein rundes Porträtfoto von JF-Chefredakteur Dieter Stein. 2015 jubelte man über die Grenzöffnung. Heute, zehn Jahre später, herrschen Gewalt und Ernüchterung. Merkel erfüllte, was die öffentliche Meinung von ihr erwartete. Deutschland wurde zum „Hippie-Staat“. Angela Merkel: Mit der Grenzöffnung 2015 stellte sie den Staat zur Disposition – eine Entscheidung mit Folgen bis heute. Foto: picture alliance/dpa
Silhouette von Angela Merkel vor rotem Hintergrund, darüber eingeblendet ein rundes Porträtfoto von JF-Chefredakteur Dieter Stein. 2015 jubelte man über die Grenzöffnung. Heute, zehn Jahre später, herrschen Gewalt und Ernüchterung. Merkel erfüllte, was die öffentliche Meinung von ihr erwartete. Deutschland wurde zum „Hippie-Staat“. Angela Merkel: Mit der Grenzöffnung 2015 stellte sie den Staat zur Disposition – eine Entscheidung mit Folgen bis heute. Foto: picture alliance/dpa
Angela Merkel: Mit der Grenzöffnung 2015 stellte sie den Staat zur Disposition – eine Entscheidung mit Folgen bis heute. Foto: picture alliance/dpa
10 Jahre Grenzöffnung
 

Im Rausch des großen Jubels

2015 jubelte man über die Grenzöffnung. Heute, zehn Jahre später, herrschen Gewalt und Ernüchterung. Merkel erfüllte, was die öffentliche Meinung von ihr erwartete. Deutschland wurde zum „Hippie-Staat“. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
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Vor zehn Jahren geriet Deutschland außer sich. Der Aufmacher der JUNGEN FREIHEIT nannte die damalige Stimmung „Sommermärchen 2015“, prognostizierte jedoch ahnungsvoll einen „Kater nach dem Rausch“, wenn die Folgen der aus dem Ruder laufenden Migrationspolitik in den Alltag der Deutschen einbrächen. Das sollte sich schnell bewahrheiten.

Ernüchterung trat spätestens mit den Kölner Exzessen der Silvesternacht 2015/16 ein. Der in der vergangenen Woche publik gewordene Tod des 16jährigen Mädchens Liana in Friedland, das von einem vorbestraften irakischen Asylbewerber vor einen Zug gestoßen wurde: er reiht sich als jüngstes Beispiel in eine blutige Kette von Konsequenzen einer von Politikern zu verantwortenden unkontrollierten Massenmigration seit 2015 ein.

In der Nacht vom 4. auf den 5. September 2015 stellt CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel den Staat zur Disposition. Die Sicherheitsbehörden, voran die Bundespolizei, hatten eine klare Handlungsoption vorgeschlagen. Danach sei die Grenze zu Österreich zu schließen und die von Ungarn durchgeleiteten Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien nach der Dublin-Verordnung abzuweisen. Dies durchzusetzen wäre ein hartes rechtsstaatliches Signal gewesen. Es hätte „schlimme Bilder“ produziert – Merkel und ihr Kabinett glaubten, sie seien medial nicht zu vermitteln gewesen.

Heute wird hinter Betonbarrieren gejubelt

Auch nachdem der erste „Druck aus dem Kessel“ genommen war, hielt Merkel an dieser Entscheidung fest. Untrüglich erkannte sie, was die damals noch von Öffentlich-Rechtlichen und etablierter Presse beherrschte öffentliche Meinung erwartete und was der britische Politologe Anthony Glees auf den Punkt brachte: Deutschland gebe sich im Moment als „Hippie-Staat, der nur von Gefühlen geleitet wird“. Von taz bis Bild, von Linkspartei bis CSU, von Gewerkschaftern bis zu Dax-Chefs – alle jubelten der „Flüchtlingskanzlerin“ zu.

Diejenigen, die – wie die JUNGEN FREIHEIT – von Anfang an vor schweren Konsequenzen warnten, mußten mit dem Vorwurf leben, Brandstifter und Störenfriede zu sein. Sie sahen sich bald bitter bestätigt. Die AfD erlebte einen Wiederaufstieg, ist heute fast stärkste Partei. Umgepflügt wurden Parteiensystem und Medienlandschaft ebenso wie die Wirklichkeit in den Innenstädten. Statt Grenzen scharf zu sichern, verschanzen sich Volksfeste heute hinter Betonbarrieren.

An der Herrschaft über die Grenze entscheidet sich die Frage, ein Staat sein zu wollen. Es hat zehn Jahre gedauert, bis diese Erkenntnis spät, hoffentlich nicht zu spät, wieder ins Bewußtsein der Deutschen und der politisch Handelnden eindringt.

Aus der JF-Ausgabe 36/25.

Angela Merkel: Mit der Grenzöffnung 2015 stellte sie den Staat zur Disposition – eine Entscheidung mit Folgen bis heute. Foto: picture alliance/dpa
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