Anzeige
Anzeige

Streiflicht: Dort, wo wir Kinder waren

Streiflicht: Dort, wo wir Kinder waren

Streiflicht: Dort, wo wir Kinder waren

Horb_am_Neckar_www.pixelio.de_Rainer_Sturm
Horb_am_Neckar_www.pixelio.de_Rainer_Sturm
Stadtansicht von Horb am Neckar: Foto: pixelio.de/Rainer Sturm
Streiflicht
 

Dort, wo wir Kinder waren

Ein Beitrag unserer Kolumnistin Birgit Kellebrachte den Stein ins Rollen: In einer neuen Serie berichten die JF-Redakteure über ihre ganz persönliche Heimat. Allein unsere Redaktionsmannschaft vereint ein gutes Dutzend unterschiedlicher Landsmannschaften, vom Bayern über den Franken, Badener, Württemberger, Friesen, Braunschweiger, Thüringer bis zu den Berlinern. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
Anzeige

Ein Beitrag unserer Kolumnistin Birgit Kelle auf der Internetseite des European brachte den Stein ins Rollen: Unter der Überschrift „Zu Hause in der Ferne“ schrieb die in Siebenbürgen geborene Frau über das Wurzelnschlagen in Deutschland und ihre wehmütigen Erinnerungen an das Land „hinter den schwarzen Wäldern“.

Die Beschreibung ihrer Gefühle über Gewinn und Verlust von Heimat ließ Anni Mursula in einer Internet-Kolumne für die JUNGE FREIHEIT über die Liebe zu ihrer Heimat Finnland antworten. Die lebhaften Leserreaktionen verdeutlichten, wie stark das Thema Menschen bewegt.

„Es ist das Gefühl der Identität“

Birgit Kelle stellte dabei fest: „Der Gedanke an Heimat ist sehr mit kindlichen Erfahrungen verhaftet. Es ist diese unglaubliche Mischung aus Sprache, Landschaft, Aromen, Gerüchen, Essen und Klängen, an die wir uns von Kindheitstagen an gewöhnt haben.“ Anni Mursula bekräftigte: „Es ist das Gefühl der Identität, daß ich irgendwo geerdet und verwurzelt bin.“

Offensichtlich wird der Samen des Heimatgefühls in Kindheitstagen gelegt. Viele sind über die Weihnachtsfeiertage „nach Hause“ gefahren, das heißt dorthin, wo ihre Eltern leben – meist ist es auch dort, wo wir Kinder waren. Kehren wir nach längerer Unterbrechung zurück, dann sind wir betrübt über die Veränderungen: die veschwundenen Geschäfte, die von uns gegangenen Menschen, irgendwelche häßlichen Neubauten.

Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln

Das „Nach Hause“-Fahren geschieht jedoch nicht nur geographisch, sondern auch in der Weise, wie wir Gebräuche und Traditionen wieder aufleben lassen, die wir als Kinder erlebt haben: die Art zu feiern, zu essen, zu singen!

Die galoppierenden Veränderungen, die gesteigerte Mobilität, die Globalisierung, die Entortung lassen die Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln wachsen. Nicht anders ist zu erklären, warum Zeitschriftentitel wie Landlust, Landliebe und Heimat so ein starkes Echo finden.

Zuhause, das scheint im Innersten unsere Kindheit zu sein

Mit Blick auf Einwanderer aus dem Ausland vergessen wir manchmal, wie „bunt“ wir Deutschen selbst sind: Allein unsere Redaktionsmannschaft vereint ein gutes Dutzend unterschiedlicher Landsmannschaften, vom Bayern über den Franken, Badener, Württemberger, Friesen, Braunschweiger, Thüringer bis zu den Berlinern.

Darunter sind einige, die das Glück hatten, am Ort ihrer Geburt groß zu werden – andere, nicht zuletzt der Autor dieser Zeilen, weisen einen innerdeutschen „Migrationshintergrund“ auf. So empfinden bereits Landsleute Heimat als etwas sehr Unterschiedliches.

Wir möchten in einer in dieser Ausgabe beginnenden Serie über unsere ganz persönliche Heimat und unsere Sehnsucht danach schreiben. Ein JF-Leser meinte zu Anni Mursulas Kolumne: „Heimat ist dort, wo man als Kind glaubte, ewig auf Erden leben zu können.“ Unser Zuhause, das scheint im Innersten unsere Kindheit zu sein!

JF 2/13

Stadtansicht von Horb am Neckar: Foto: pixelio.de/Rainer Sturm
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
Hierfür wurden keine ähnlichen Themen gefunden.