Selbsttest: Denken Sie jetzt bitte unter gar keinen Umständen an einen rosa Elefanten. Und? Hat‘s geklappt? Natürlich nicht. Genauso präsent wie der schweinchenfarbene Dickhäuter ist in den Hirnwindungen vieler Linker ein gewisser Postkartenmaler aus Österreich – und das ganz ohne die extrinsische Aufforderung, (nicht) an ihn zu denken. Kein Wunder also, daß Elon Musks Auftritt bei Trumps Amtseinführung international nachhallt.
Zunächst spricht der Tech-Unternehmer den Wählern des republikanischen Kandidaten seinen Dank aus und gibt sich euphorisch. „Das war kein normaler Sieg. Wir waren an einer Weggabelung für die menschliche Zivilisation.“ Im Jubel der Menge führt er seinen rechten Arm von der Brust in die Höhe und ruft dabei „Mein Herz schlägt für euch“. Diverse Twitternutzer, aber auch „Journalisten“ wie Tilo Jung und die Chefin der Linkspartei, Ines Schwerdtner, wollen darin einen Hitlergruß erkannt haben.
Nur Idioten glauben, das sei der Nazigruß gewesen. https://t.co/vNZZKRjjNS pic.twitter.com/KFyHGophNa
— Jüdische Rundschau (@JuedRundschau) January 20, 2025
Wehret den Anfängen
Psychotisch oder verlogen – das ist hier die Frage. Ein milliardenschwerer Geschäftsmann, der sich unlängst lautstark für die Einwanderung gut qualifizierter Inder in die USA aussprach und der sich im Nahost-Konflikt ebenso deutlich auf die Seite Israels stellt, findet insgeheim Hitler gut und will das natürlich der gesamten Welt mitteilen. So hat es damals auch angefangen. Abgesehen davon ließe sich eine ausführliche Liste von deutschen Politikern und ihren „Hitlergrüßen“ erstellen, wenn man hinter jedem Zucken des rechten Arms eine Andeutung auf den Nationalsozialismus erkennen will.
Da wäre beispielsweise Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Im Juni 2022 taucht ein Standbild auf, das den Rheinländer bei einem Auftritt in Magdeburg mit ausgestrecktem rechtem Arm zeigt. Die staatlich finanzierten Faktenchecker von „Correctiv“ springen ihm zur Seite: „Nein, Karl Lauterbach zeigte nicht den Hitlergruß“, heißt es in dem Beitrag. Danke für die Einordnung. Sein Parteifreund, Noch-Kanzler Olaf Scholz, tat es sogar mehrmals, genauso wie Wirtschaftsminister Habeck, Altkanzlerin Merkel und Innenministerin Faeser.
Wenn Musk hier den Hitlergruß zeigt dann taten das Lauterbach und Habeck auch: pic.twitter.com/O8065pox0d
— Amber F. (@Amber_FPunkt) January 21, 2025
Musk könnte die Welt retten und dabei Geld verdienen
Es gibt also zwei mögliche Erklärungen: Der rechte Arm ist Teil des Oberkörpers und in gesprochenen Reden ist es völlig normal, die Arme einzusetzen, um das Gesagte zu unterstreichen – oder zu winken. Oder: Der Faschismus nistet sich überall ein, selbst bei Politikern von SPD und Grünen. Um auf Nummer sicher zu gehen, daß Armbewegungen nicht in den nächsten Weltkrieg führen, sollte die Bundesregierung endlich aktiv werden. Warum nicht rechte Arme generell verbieten und prophylaktisch zwangsamputieren?
Where’s the media outrage???? pic.twitter.com/gwgvCS3ob0
— Libs of TikTok (@libsoftiktok) January 20, 2025
Wenn Elon Musk dafür mit seinen Tesla-Haushaltsrobotern vorankommt und ein paar davon über den großen Teich in die Bundesrepublik schickt, kann er mit gelebtem Antifaschismus sogar Geld verdienen. Und wohlstandsverwahrloste Bessermenschen können auch mal wieder an schönere Themen als Hitler denken. Um es in den Worten von Donald Trump zu sagen: „Wir werden stark sein und wir werden wie nie zuvor gewinnen.“