Brot und Spiele waren schon im alten Rom ein probates Mittel, um das Volk mehr oder weniger wirksam vom politischen Geschehen abzulenken. Während im Kolosseum Gladiatoren zur Belustigung der Römer das Schwert gegeneinander schwangen oder sich todesmutig hungrigen Löwen stellten, geht es heutzutage glücklicherweise weniger blutig zu.
Heute sind es Großereignisse wie Fußballevents, der Eurovision Song Contest oder der Karneval, die uns die Herausforderungen des Alltags kurz vergessen lassen. Politiker, vor allem wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht, wissen um die Bedeutung solcher Höhepunkte. Sie instrumentalisieren entweder das Event, um sich darin gekonnt in Szene zu setzen oder um in dessen Schatten unpopuläre Gesetze zu beschließen.
Derjenige, der den Höhepunkt des Jahres einschränkt oder gar absagt, hat jedenfalls den Schwarzen Peter gezogen. Und so verwundert es nicht, daß unsere Noch-Innenministerin Nancy Faeser (SPD) trotz akuter Terrorgefahr an den Großveranstaltungen zu Karneval festhalten will.
Politiker müssen ihre Kinder nicht zu Grabe tragen
Faesers eklatant falsche Beurteilung der herrschenden Sicherheitslage kann die Öffentlichkeit in all ihrer Dreistigkeit nur sprachlos zurücklassen. Sie weiß es definitiv besser, und wenn nicht, dann müßte sie wegen Unfähigkeit auf der Stelle von ihrem Ministeramt zurücktreten. „Karneval ist eine Zeit des Miteinanders, die wir uns nicht nehmen lassen“, tönte sie, um besonders volksnah zu wirken.
Was würden ihre Worte sein, wenn sich ein islamo-migrantischer Attentäter unter die Jecken mischt und bei einem Karnevalsumzug ein Blutbad anrichtet? Sie, die als Hauptverantwortliche für die innere Sicherheit zusammen mit ihrer Partei eine echte Wende in der Migrationspolitik verhindert und damit einige der Anschläge erst möglich gemacht hat. Ob Aschaffenburg, Magdeburg, München oder Solingen, alle Opfer gehen auf das Konto einer verfehlten und mißbrauchten Asylpolitik.
Die verantwortlichen Politiker müssen sich aber nicht verantworten. Sie müssen nicht ihre Kinder zu Grabe tragen. Sie müssen nicht um ihre Ehefrau oder ihren Ehemann trauern. Sie haben keinen Vater, keine Mutter, keinen Freund verloren.
Die Politiker leben in einer realitätsfernen Blase
Auch müssen sie keine Angst haben, wenn sie aus dem Haus gehen. Sie werden von Personenschützern oder der Polizei abgeschirmt; kein Islamist kann ihnen wirklich gefährlich werden. In ihren Limousinen und Dienstfahrzeugen laufen sie auch nicht Gefahr, im Zug mit Messern, Macheten und Äxten attackiert zu werden.
Sie müssen nicht um die Gesundheit und das Leben ihrer Kinder bangen, wenn sie das Haus verlassen. In ihrer geschützten und realitätsfernen Blase teilen sie nicht die Sorgen und Ängste ihrer „zivilen“ Mitbürger.
Das Damoklesschwert hängt über unseren Köpfen
Das Leben der meisten Menschen in Deutschland hat sich allerdings grundlegend verändert. Der Terror ist Teil des eigenen Lebens geworden. Die Anschlagsgefahr liegt wie ein unheilvoller Schatten auf allem, was wir im öffentlichen Raum machen. Sei es, mit den Öffis in die Arbeit zu fahren, am Bahnsteig zu stehen, im Supermarkt einzukaufen oder eine Veranstaltung zu besuchen, es fällt heutzutage vielen Menschen schwer, ihre Ausgelassenheit zu bewahren.
So mancher von uns hat wegen der Bedrohungslage bereits sein soziales Verhalten verändert. Der eine meidet große Menschenansammlungen, der andere schaut sich bewußt um, ob er etwas Verdächtiges entdecken kann.
Die Terrorgefahr hängt wortwörtlich wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen. Die Ereignisse der letzten Jahre haben uns schmerzhaft gelehrt, daß es jeden überall jederzeit treffen kann. Beim bevorstehenden Höhepunkt des Karnevals oder Faschings feiert leider auch die Angst mit.