„Der Abgang führt noch einmal vor Augen, welch Kelch da an uns vorbeiging.“

… und welcher Kelch mit der Kandidatin Kaufhold noch vor uns steht!

Toller Artikel – aber dennoch: Politik ist keine Unterhaltungssendung. Deshalb hoffe ich, dass der nächste Kandidat nicht so unterhaltsam ist. Auch wenn man von der Union insgesamt nicht allzu viel erhoffen kann, darf man vielleicht doch hoffen, dass das Scheitern der Kandidatur von Brosius-Gersdorf dazu führt, dass sich in der Unionsfraktion diejenigen durchsetzen, denen bewusst ist, warum die Union gewählt wurde, nämlich als Abwahl von links. Das könnte immerhin bedeuten, dass aus der Union Druck gemacht wird, dass auch die SPD gemäßigte Kandidaten aufstellt, die für bürgerliche Wähler tragbar sind. Wenn das nicht geschieht: einfach weiterhin die Wahlen scheitern lassen. Das wäre nur ehrlich – und es würde der Demokratie weniger schaden als wenn die Union auch noch den letzten Funken an Vertrauen bei bürgerlich-konservativen Wählern verliert. Das Verfassungsgericht ist ohne Richter-Neuwahl arbeitsfähig. Die alten Richter bleiben in Amt und Würden, solange keine neuen gewählt sind.

Statt einer Charmeoffensive gibt es eine Proleten-, Pöbel- und wir-zeigen-euch-wer-die-Macht-hat Offensive.

Die SPD muss keine Wähler mehr gewinnen – so etwas ist unter ihrer Würde – das ist Aufgabe der Union. Die sollen sich gefälligst mehr anstrengen!

Dieser Kelch ging Gottlob noch einmal an diesem Land vorbei.