Was soll man zur Deutschen Bahn eigentlich noch schreiben? Jeder, der das Unvergnügen hat, mit dem angeblichen Verkehrsmittel der Zukunft durch Deutschland zu schleichen, kennt die Geschichten. Verdreckte Züge, die, wenn sie überhaupt kommen, spätestens nach einer Stunde schon 20 Minuten Rückstand angefahren haben. Heute in umgekehrter Wagenreihung, heute ohne Reservierungsanzeigen, alle Toiletten dicht …
Wenn die Fahrgäste dann das unfaßbare Glück haben, an den Hauptverkehrsknotenpunkten anzukommen, erwarten einen oft Bahnhöfe, die eher an Obdachlosenunterkünfte erinnern. Es wird gebettelt, gestohlen, überfallen, gebrüllt. Für viele Frauen sind Bahnhöfe mittlerweile Angsträume. Wer sich drinnen nicht genug fürchtet, wird in den Metropolen dann auf den Vorplätzen immer öfter mit Drogenkonsumenten konfrontiert, die vor den Augen der Polizei ihre Crackpfeifen auspacken. Oder härteren Stoff.
Mit 47jähriger Verspätung ins Ziel
Was soll man also zur Deutschen Bahn noch schreiben? Eigentlich ist alles gesagt. Na ja, fast zumindest. Mit dem „Deutschlandtakt 2030“ sollte nämlich alles besser werden beim maroden De-Facto-Staatskonzern. Pünktlich, sauber, bestens vernetzt. Das Verkehrsministerium dichtet dazu: „Deutschland wächst zusammen – durch abgestimmte, schnelle und verläßliche Verbindungen im Nah-, Fern- und Güterverkehr. Der Deutschlandtakt macht die Bahn zum Verkehrsmittel der Zukunft, von dem ein ganzes Land profitiert: Menschen. Wirtschaft. Und Umwelt.“
Nun kam es, wie es kommen mußte, der Pünktlichkeit-Plan kommt mit Verspätung. Um genau zu sein: mit 47jähriger Verspätung. Das ist selbst für Bahn-Verhältnisse schon ziemlich wild. Der zuständige Staatssekretär im Verkehrsministerium, Michael Theurer, versucht zu retten, was zu retten ist. Es sei ja nie geplant gewesen, daß bis 2030 wirklich alles fertig sei. Und das Projekt werde jetzt beschleunigt. Rückschritt ist Fortschritt. George Orwell läßt grüßen.
Die Bahn ist voll
Zur Erinnerung: Es geht um das Verkehrsmittel, das nach dem Willen von Klimalobbyisten und Grünen zur Pflicht für alle Bürger werden soll. Autos sind nicht gewollt, Inlandsflüge gehen gar nicht und Eselskarren sind nicht vermittelbar. Also ab, in die ohnehin schon überfüllte Bahn.
Das wird natürlich nicht funktionieren und im Zweifel im Chaos enden. Wie es um die Bahn steht, haben verzweifelte Lokführer während der Zeit des Neun-Euro-Tickets ja ausführlich dokumentiert. Es klappte einfach nichts. Gerade für Familien mit kleinen Kindern wurden viele Fahrten zum Horror-Trip.
Schlaglicht auf die Zustände der Republik
Allerdings wirft das Bahn-Desaster ein Schlaglicht auf den Zustand dieser Republik. Nichts geht mehr. Die normative Kraft des Faktischen hat noch so ziemlich jede Grüne Bullerbü-Phantasie scheitern lassen – auf dem Rücken der Bürger, die mit unhaltbaren Zuständen leben müssen. Sei es im Verkehr, bei der Nebenkostenabrechnung oder beim Einkauf im Supermarkt. Im Grunde wird das Land von einer 15-Prozent-Sekte und den ihr angeschlossenen GEZ-Buden und Verlagshäusern in Grund und Boden regiert.
Doch selbst wo viel, wirklich viel, Schatten ist, gibt es immer auch ein bißchen Licht. Wenn sich schon in Deutschland niemand mehr findet, der technologieoffen Probleme lösen will, andere Staaten werden es machen. Innovation findet dann eben woanders und ohne Wertschöpfung in der Bundesrepublik statt.
Und die Deutsche Bahn? Zu der ist jetzt wirklich alles gesagt.