Eines muß man den grünen Ministern lassen, sie sind ausgekochte Polit-Profis. Denn der Ampel-Kompromiß zum Heizungsverbot ist gar keiner. Zwar durfte Christian Lindner sich strahlend als Retter der Vernunft präsentieren: Die sektoralen Klimaziele seien nun durch ein Gesamtziel ersetzt worden, was wirtschaftlich in der Tat vernünftig ist. Denn während die Einsparung einer Tonne CO2 im Gebäudesektor schnell mal 2.000 Euro und mehr kostet, wäre der gleiche Effekt zum Beispiel im Stromsektor schon für 90 Euro und damit einen Bruchteil der Kosten zu erzielen.
Aber bei Lichte besehen erweist sich die Kurskorrektur als heiße Luft. Denn Robert Habeck hält unbeirrt an seinen Zwangsvorgaben für einen klimaneutralen Wohnungssektor fest. Daran ändern auch kosmetische Änderungen wie Übergangsfristen oder staatliche Förderprogramme nichts.
Besonders Eigentümer von älteren Häusern sind betroffen
Völlig willkürlich und eines Roßtäuschers würdig ist die neu eingeführte Altersgrenze von 80 Jahren für den Zwangsumstieg auf erneuerbare Heizenergie. Wer Pech und vielleicht nur einen Tag zu spät Geburtstag hat, ist trotzdem dran, andernfalls eben später die Erben.
Bereits jetzt verursachen diese Pläne massive Wertverluste, insbesondere bei älteren Einfamilienhäusern. Die vage angekündigten Förderprogramme und Härtefallregelungen machen es kaum besser: Aus Eigentümern werden so nur Bittsteller, abhängig von der Gnade der Grünen.