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Bahnchaos wegen Neun-Euro-Ticket: Keine Witze über volle Züge

Bahnchaos wegen Neun-Euro-Ticket: Keine Witze über volle Züge

Bahnchaos wegen Neun-Euro-Ticket: Keine Witze über volle Züge

Überfüllter Bahnhof: Bitte nicht einsteigen Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Überfüllter Bahnhof: Bitte nicht einsteigen Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Überfüllter Bahnhof: Bitte nicht einsteigen Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Bahnchaos wegen Neun-Euro-Ticket
 

Keine Witze über volle Züge

Chaos mit Ansage: Das Neun-Euro-Ticket hat Bahnfahrer, Zugführer und Polizei an den Rande des Nervenzusammenbruchs gebracht. An Warnungen vor dem Desaster hat es nicht gemangelt. Sowas kann eben nur Leuten einfallen, zu deren Amtsausstattung Fahrdienst und Flugbereitschaft gehören. Ein Kommentar.
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„Die Deutsche Bahn in vollen Zügen genießen.“ Witz komm raus, du bist umzingelt. Der Kalauer über die Zustände in überfüllten Nah- und Fernverkehrszügen hat einen so langen Bart, daß man Gefahr läuft, draufzutreten. Man könnte das desaströse Pfingstwochenende der Bahn mit geräumten Zügen, verzweifelten Fahrgästen und Zugführern am Rande des Nervenzusammenbruchs also abhaken. Frei nach dem Motto: Das war schon immer so, das haben wir nie anders erlebt, da könnte ja jeder kommen.

Und es kam mal wieder jemand. Die Bundesregierung höchstpersönlich, mit ihrem Neun-Euro-Ticket im Bahn-Schlepptau. Das desaströse Ergebnis konnte jeder Schaulustige in den vergangenen Tagen am Bahnhof seiner Wahl beschauen. Vielleicht war es ja doch so keine gute Idee, ein bereits voll ausgelastetes, marodes Verkehrsmittel mit einem Fast-Gratis-Ticket zur Hauptreisesaison staatlich zu subventionieren und zu bewerben? An Bedenken hat es im Vorfeld nicht gemangelt. Polizeigewerkschaften, Bahnunternehmen und Verkehrsforscher warnten unisono davor, die ganze Sache könnte nach hinten losgehen.

Immerhin die Sylt-Punks hat es gefreut

So eine Schnapsidee kann eben nur Politikern einfallen, zu deren Amtsausstattung Fahrdienst, Flugbereitschaft und Erste-Klasse-Ticket gehören. Das Ziel, die Attraktivität eines am Rande des Kollapses vor sich hinvegetierenden Bahnverkehrs zu stärken, ist jedenfalls voll in die Hose gegangen. Mit Ansage. Welche Familie, die samt Neugeborenen auf der Brust jetzt am Bahnsteig stehengelassen wurde, damit das Kleine nicht zwischen Sylt-Punks und Horden von Journalisten, die über Sylt-Punks berichten, zerquetscht wird, sagt denn jetzt „War richtig mies, laß uns das mal öfter machen“?

Ganz Schlaue schwärmen jetzt bereits davon, den Bahnverkehr nach Vorbild der Rundfunkabgabe zu reformieren. Idee: Jeder muß einen Zwangsbeitrag zahlen, egal ob er die Bahn nutzt, damit der dann „kostenlos“ wird. Genialer Schwachsinn. Wie beim GEZ-Funk wird dann zwar das Programm nicht besser, dafür belehren einen dann Zugbegleiter künftig sicher über die richtige Verwendung von Pronomen für Transsexuelle, während man am Bahnsteig auf den eh ausfallenden Zug wartet.

Am Ende ist das Neun-Euro-Ticket also wohl nur eines: die beste Werbemaßnahme, die sich die Autoindustrie hätte wünschen können. Wie kann man die Anreise zum Urlaubsort denn besser in vollen Zügen genießen, als jenseits voller Züge?

Überfüllter Bahnhof: Bitte nicht einsteigen Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
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