Die jüngsten Bilder aus Chinas Lagersystem, in dem Uiguren gefangen gehalten werden, sind eine Warnung an den Westen. Der eigentliche Konflikt des 21. Jahrhunderts ist nicht der Ukraine-Krieg, sondern die Auseinandersetzung mit Peking. Ein Kommentar von Sandro Serafin.
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Ich sehe die Sache mit China bei weitem nicht so negativ wie Herr Serafin und andere hier im Forum. Es geistern immer wieder Schreckensmeldungen durch den Äther, ungefähr von dem Kaliber: Putin ist der kleine Teufel, aber der große Teufel ist Xi. Merkt denn keiner, dass das Propaganda ist? Um die westliche Wertegemeinschaft als alternativlos darzustellen? Mag sein, dass China mit seinen Minderheiten höchst unfein umgeht (obwohl es auch entlastende Stellungnahmen gibt) – aber warum sollten wir deshalb darauf verzichten, die chinesische Karte zu spielen? Helmut Schmidt und Franz Josef Strauß scheuten sich nicht, mit Mao Tse Tung zu sprechen. Und der war noch weitaus schlimmer als Xi. Selbst wenn die Amerikaner menschenrechtlich den Chinesen überlegen sein sollten (wofür einiges spricht, aber es gibt auch gegenteilige Beurteilungen) – so what? Moral und Menschenrechte, so wichtig sie sind, sind nicht alles. Das Leben besteht nicht nur daraus. Oder wie Bertold Brecht sagte: Erst kommt das Fressen, dann die Moral …
„Und der wissenschaftliche Dienst des Bundestages stellte bereits vor einem Jahr fest, daß bei den Uiguren der „Tatbestand des Völkermords“ erfüllt sein könnte.“
Ohne die vieleicht auf Tatsachen beruhenden Erkenntnisse zu negieren, muss dennoch gefragt werden, ist der Tatbestand des Völkermordes nun erfüllt oder könnte er erfüllt sein? Wenn denn diese Berichte stimmen, oder der WD des Bundestages nur wieder einer Agenda folgt? Sind es, wie in anderen weltweit bekannten Fällen Berichte von bezahlten NGOs?
Und wenn? Sind die Muslime dort so friedlich, wie die Muslime Weltweit? So wie wir es von der Friedensreligion kennen? So mit allen Verpflichtungen, die der Koran so mit sich bringt?
Das fällt den Herren aber spät ein – diese moralpolitische Unzuverlässigkeit Chinas. Seltsam, diese Verschärfung der Tonart gegenüber China ausgerechnet jetzt während der Ukrainekrise. Ist es also doch ein weltweiter Werte-Gegensatz, der aber jetzt erst so richtig als Gefahr erkannt wird? Ich traue weder der einen noch der anderen Seite.
Der „Ton“ wird in Washington gemacht, und die Sprechpuppen plappern nur nach.
Wenn die EU überhaupt einen Sinn haben soll, dann liegt der ja wohl darin, dass ein solcher Staatenbund groß genug ist, um autark zu sein. Jedenfalls so autark, dass es keine lebensnotwendigen Abhängigkeiten von anderen großen Mächten gibt. Aber dazu ist das Gebilde EU natürlich nicht in der Lage.
„Unabhängigkeit von Staaten anderer Systeme ist der neue Trend der Gegenwart.“
Womit die (jetzt nicht mehr auf Europa begrenzte) Menschheit mental wieder im August 1914 angekommen wäre.
In 1989 war der Geist des August 1914 (Europa im Kriegsbegeisterungsrausch) zu einem vorläufigen Ruhepunkt gekommen („Das Ende der Geschichte“). Im August 1914 begannen die europäischen Großmächte, geordnet in Bündnissen, aufeinanderzuschlagen in der Erwartung, durch diesen Krieg werde sich ergeben, welches Volk in Zukunft „Herr der Welt“ sein würde (Kulmination des Imperialismus). In 1989 war klar geworden, daß keine dieser Mächte gesiegt hatte oder noch siegen würde.
Unterdessen hatte sich jedoch die Raupe Imperialismus verpuppt und war als Globalismus wieder geschlüpft.
Was einmal die Großmächte waren, das sind heute die „Systeme“ (vgl. obiges Zitat). Und damit ist auch eines der Lieblingsprinzipien der Großmächte wieder erstanden: Die Autarkie.
„So muß denn das Schwert nun entscheiden“, so sprach im August 1914 einer aus, was alle(!) dachten.
Und damit ist sie wieder wichtig geworden, die Autarkie. Diesmal als Autarkie der
„S y s t e m e“. Denn Völker … das hat sich ja überlebt.
„Auch 🇩🇪 braucht eine neue #China Strategie.“ Wir brauchen keine neue China Strategie. Wir sollten viel weniger auf die NGO reagieren. Denn die Leben davon, jeden Monat eine neue Sau durchs Dorf zu treiben. China ist eine Weltmacht, von der wir stark abhängig sind. Überall wo man sich auf dem Globus umsieht, ob Lateinamerika, Afrika oder Südostasien ist China präsent. Nach der neuen Grünen Morallehre müssten wir allen diesen Ländern ein Ultimatum stellen, nicht mehr mit den Chinesen zu kooperieren. Wegen deren Uiguren-Politik. Die genannten drei deutschen Politiker,sollten doch zuerst mal den schon lange währenden Krieg der Saudis gegen den Jemen auf die Tagesordnung bringen. Sie sollten sich dafür aber vorsichtiger weise das Platzet bei den Amerikanern holen. Dann werden sie Erfahren was Global-Politik bedeutet.
„Wer fliehen will, muß die Erschießung befürchten.“
Ich nehme den Artikel, allein schon aufgrund meines Mangels an anderen Informationen, zur Kenntnis. Aber das mit dem Erschießen kann ich nicht so recht nachvollziehen.
Flucht und Erschießung, das war die „natürliche“ Reaktion der DDR auf die Abstimmung mit den Füßen. Der DDR drohte genau dieses, nämlich eine sozialistische Volksrepublik ohne Volk zu werden.
Wie sollte denn die Volksrepublik China eine Volksrepublik ohne (Chinesen-)Volk werden? Mühsam wurde durch eine Ein-Kind-Politik die Gefahr abgewehrt, daß die Chinesen ein Volk-ohne-Raum werden.
Und Völkermord, also ein China, in dem „eine spezifisch uigurische Kultur, abgesehen von der Sprache, schlicht nicht mehr identifizierbar“ gemacht worden ist, steht ein Erschießen von Flüchtenden doch regelrecht entgegen. Sollten die Chinesen ein Uiguren-freies China anstreben, müßte ihnen jeder flüchtende Uigure (nach Entrichten der Republik-Fluchtsteuer) doch mehr als willkommen sein.
Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt, daß der Flüchtende manchmal deshalb nicht flüchten kann, weil trotz Fluchtsteuer niemand ihn aufnimmt. Aber heute kann ja jeder nach Deutschland flüchten.
China kann dies und das , alles nach Laune, und wir haben es vermasselt. Es war Deutschland unter Schmidt und Nachfolger, die , taub gegenüber warnenden Stimmen Geschäfte mit Rußland und China insbesondere technologisch aufrüsteten. Weil, das Volk wollte Arbeitszeitverkürzung 35 St Woche mit vollem Lohnausgleich, Rente spätestens ab 55, Rentner hatten zeitweise höheren Lebensstandard als im Arbeitsleben, immer noch ne Schippe drauf. Nun bekommen sie ihre Quittung. Einem Land, das jährlich weniger Azubis im Gas Wasser Handwerk hat als Studenten der Theaterwissenschaft, dem ist nicht mehr zu helfen. Übrigens, in diesem Gewerbe ist nur noch jede 5. freie Stelle zu besetzen, fast nur noch mit Nichteu Bürgern. Reformen sind in diesem Land schon lange nicht mehr möglich, schon Lambsdorff scheiterte. In der geballten Form hat kein anderes EU Land so viel Mist verzapft von der Energiewende , TTIP Ablehnung, Einwanderungsidotie oder NATO und EU Austritt. Aber egal ob links oder rechts, immer die Moralkelle : Wenn Xi oder Putin wollen, steht unsere Wirtschaft still und es gibt Unruhen. Xi wird uns für die Schelte bestrafen.
Und wie ist das mit dem Gefangenlager Guntanmo auf Kuba der Amerikaner? Sind da nicht auch Moslems, die als Terroristen dort inhaftiert sind? Fakt ist auch, dass die Uiguren in China jährlich viele Anschläge verüben, bei denen unzählige Menschen ums Leben kommen. Soweit ich informiert bin, werden in den Einrichtungen in China die Menschen auf die jetzige Zeit vorbereitet. Steinzeit war gestern………
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Polizisten auf Streife in der Provinz Xinjiang, wo Peking gegen die Uiguren vorgeht (Archivbild) Foto: picture alliance / Kyodo | –