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Grüne Infantilisierung: Piep, piep, piep, wir ham uns alle lieb!

Grüne Infantilisierung: Piep, piep, piep, wir ham uns alle lieb!

Grüne Infantilisierung: Piep, piep, piep, wir ham uns alle lieb!

Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck: Mehr Abtreibungen ermöglichen
Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck: Mehr Abtreibungen ermöglichen
Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck Foto: picture alliance/dpa | Guido Kirchner
Grüne Infantilisierung
 

Piep, piep, piep, wir ham uns alle lieb!

Das Parteiprogramm der Grünen setzt auf den infantilen Wähler. Das Verhältnis zum Souverän, die eigentlich von der Verfassung gewollte Hierarchie von Herr (Volk) und Knecht (Staat), soll auf den Kopf gestellt werden – allerdings so, daß keiner diesen sanften Umsturz bemerkt: im typisch grünen Kindergartenmodus. Ein Kommentar.
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Wer glaubt, Annalena Baerbocks peinliche Fehltritte im Vorwahlkampf seien nur Ausrutscher gewesen, einer gewissen Naivität, kindlichem, also verzeihlichem Übermut geschuldet, der sich nicht wiederholen wird, den belehrt ein Blick ins Bundestagswahlprogramm der Grünen eines Besseren.

Schon das distanzlose Geduze im Slogan „Bereit, weil Ihr es seid“ zeugt von einem Hang zur Infantilisierung und verweist auf ein Verhältnis zum Souverän, das die eigentlich von der Verfassung gewollte Hierarchie von Herr (Volk) und Knecht (Staat) auf den Kopf stellt, allerdings so, daß keiner diesen sanften Umsturz bemerkt: im typisch grünen Kindergartenmodus.

Man kann sich förmlich vorstellen, wie Annalena Baerbock die mündigen Wahlbürger als Kanzlerin am liebsten dazu gebracht hätte, sich im Kreis aufzustellen, bei den Händen zu fassen und unisono zu tirilieren: „Piep, piep, piep – wir ham uns alle lieb!“ Es wäre die ideale Haltung, um möglichst schnell zu vergessen, was Deutschland bei einer grünen Wirtschaftspolitik blüht: daß draußen im Land die Konjunktur in den Keller rauscht und die Inflationsrate auf zehn Prozent zuschnellt.

„Wir stärken Bäuer*innen, Tiere und Natur“

Nichts veranschaulicht die Anstalt für betreutes Denken, die den Grünen – nach aktuellem Stand wohl als Juniorpartner einer zum wahren Sozialismus zurückfindenden SPD – vorschwebt, besser als der Blödsinn mit dem Genderstern, den die anderen linken Parteien gefügig mitmachen, als gelte es einen Wettbewerb zu gewinnen, wer die deutsche Sprache am nachhaltigsten ruiniert.

Durch den Genderfleischwolf gedrehte Sätze wie „Ein*e unabhängige*r Bundestierschutzbeauftragte*r soll Auskunfts- und Akteneinsichtsrechte wahrnehmen“ hatten in Satiredarbietungen ihr würdiges Zuhause. Bis die Wirklichkeit sie einholte. In Gestalt des bündnisgrünen Wahlprogramms. Man liest darin auch Sätze wie: „Regionale Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften sollen eingebunden werden.“ Oder: „Wir stärken Bäuer*innen, Tiere und Natur.“

Wer männliche Pluralformen („Bauern“, „Akteure“) bei der ideologisch-erzieherischen Wortbildung ausschließt, kann doch eigentlich den dusseligen Stern auch ganz weglassen. Er wirkt in diesen Fällen wie ein Relikt des gönnerhaften Zugeständnisses furioser Feministinnen, daß Männer zwar auch was können, aber nur wenn man sie läßt. Und nach Jahrhunderten der Ausbeutung sollte man sie eben nicht unbedingt lassen. (Robert Habeck weiß schon, wie das jetzt gemeint ist.)

Die Wirtschaft muß sich warm anziehen

Freilich könnte man die entmannten Formen auch als Beweis dafür nehmen, wie blind die neomarxistische Missionarsstellung für die graue Realität, in diesem Fall der Grammatik, macht.

Mag das Wahlprogramm der Grünen alles in allem wenig Hoffnung für den Wirtschaftsstandort Deutschland machen, Optimismus verbreitet es trotzdem: In Anbetracht der vor uns liegenden kalten Wintertage, an denen sich niemand mehr gern draußen aufhält, verströmen Wortschöpfungen wie Bürger-Innenbeteiligung und Mieter-Innenschutz das Gefühl der wohligen Wärme von Innenräumen.

Das mag auch an dem Grünen-Parteitag, damals vor CoVid-19, liegen, auf dem man trotz frostiger Außentemperaturen sowohl Annalena Baerbock als auch Robert Habeck dr*innen auf dem Podium in luftiger Sommerkluft anstaunen konnte. Frieren muß also im rotgrünen Deutschland niemand; nur die Wirtschaft muß sich warm anziehen.

Wann immer man nämlich nachhakt, wie der „grüne Umbau“, neuerdings in Von-der-Leyen-Deutsch auch „Green New Deal“ genannt, konkret vonstatten gehen soll, erntet man nur vage Verweise auf sogenannte „Think Tanks“ (Denkfabriken) und Expertenmeinungen.

Der Abschnitt „Den europäischen Green Deal ambitioniert gestalten“ auf Seite 72 des Wahlprogramms der Grünen bildet da mit seinen pauschalen Begrifflichkeiten und abgenutzten Worthülsen keine Ausnahme. Er verweist in dürren Sätzen lediglich auf die EU-Agenda. Politiker müssen nach grüner Überzeugung nur die Weichen dafür stellen, daß der Wirtschaftszug in die richtige Richtung fährt. Den Rest erledigen Fachleute.

Man braucht nur die richtige Kindergärtnerin

Gesundheitsminister Jens Spahn, der dem neuen Kabinett hoffentlich nicht mehr angehören wird, hat vorgemacht, wie das in der Praxis läuft: Seine Amtsführung besteht seit 18 Monaten im konsequenten Nachbeten dessen, was Experten aus Medizin- und Pharmabranche ihm ins Ohr blasen. Soll man sich so Deutschlands Zukunft vorstellen: der Politiker als Grüßaugust für omnipotente Weltenretter mit wissenschaftlicher Expertise?

Noch besser ist es natürlich, wenn bei den Weltenrettern zu Hause im Schreibtisch neben dem Uni-Abschlußzeugnis das richtige Parteibuch liegt wie bei den forschen Denkern des Konzeptwerks Neue Ökonomie.

Die Bild-Zeitung mit ihrem sicheren Gespür für Stimmungen und latente Unsicherheiten in der breiten Masse der Bevölkerung brachte das grüne Dilemma am Dienstag auf den Punkt mit der Schlagzeile: „Klimaziele oder Jobs?“ und der „bitteren Wahrheit“, daß beides nicht zu retten sein wird. Aaach, wird man sich in der Parteizentrale der Grünen sagen, das wird schon. Man braucht nur die richtige Kindergärtnerin!

Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck Foto: picture alliance/dpa | Guido Kirchner
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