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Ikonen pornographisch verfremdet: Künstlerische Feigheit

Ikonen pornographisch verfremdet: Künstlerische Feigheit

Ikonen pornographisch verfremdet: Künstlerische Feigheit

Ikonen in einem griechischen Kloster: Mehr als bloß Bilder
Ikonen in einem griechischen Kloster: Mehr als bloß Bilder
Ikonen in einem griechischen Kloster: Mehr als bloß Bilder Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko
Ikonen pornographisch verfremdet
 

Künstlerische Feigheit

Eine Künstlerin versucht in Offenbach, mit einer provozierenden Ausstellung auf das „heikle Verhältnis von institutionalisierter Religion zur Sexualität“ aufmerksam zu machen. Ihre Darstellungen zeigen aber nur verfremdete christliche Ikonen – wie feige. Ein Kommentar.
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Wenn einem Künstler nichts Kreatives mehr einfällt, dann bedient er sich der Pornographie. Und wenn er sich mit besonders dankbarem Gratismut ins Gespräch bringen will, dann nimmt er eine christliche Kirche ins Visier.

Im multikulturell geprägten Offenbach sorgt seit Tagen eine Ausstellung mit dem Namen „Pornographische Serie“ von Christine Metzner für Aufregung. In einem kurzzeitig leerstehenden Ladenlokal in der Innenstadt durfte die freischaffende Künstlerin frivol und pornographisch verfremdete Ikonenbilder der christlich-orthodoxen Kirche zur Schau stellen. Metzner setzte etwa mit Bügelperlen dargestellte Sexszenen oder Geschlechtsteile auf die Heiligenbilder.

Die orthodoxen Christen in Offenbach protestierten zu Recht. Für sie sind Ikonen mehr als bloß Bilder, sondern verehrungswürdige Vergegenwärtigungen Christi, Mariens oder Heiliger, die auch einen entsprechenden Umgang einfordern. Doch in einer säkularen, freiheitlichen Demokratie muß solche Kunst auch ausgestellt werden dürfen.

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Dies betonte auch Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD). Zwar könne er verstehen, daß sich vor allem Menschen christlich-orthodoxen Glaubens von den Darstellungen verletzt fühlten. Doch die Freiheit der Kunst müsse gewahrt bleiben – und die schließe auch Kritik an kirchlichen Institutionen und Religionen ein.

Um wirklich zu provozieren, hätte auch der Islam im Fokus stehen müssen

Genau hier liegt jedoch der springende Punkt. Metzner bediente sich nicht nur der künstlerischen Freiheit, sondern der künstlerischen Feigheit. Warum sonst reduzierte sie ihre Kritik am „heiklen Verhältnis von institutionalisierter Religion zur Sexualität“ (FAZ) auf eine christliche Kirche? Warum veröffentlichte sie nicht zusätzlich auch eine Mohammed-Karikatur, auf der zusätzlich eine Kopulationsszene zu sehen ist?

Nachdem sich einige Orthodoxe am „Superladen“ genannten Ausstellungsort selbst ein Bild gemacht und protestiert hatten, veröffentlichte Metzner eine Erklärung, in der sie die Ikonen als Metapher für sämtliche Religionen bezeichnete, mit denen sie zwar provozieren, aber niemanden verletzen wollte.

Wahrscheinlich ohne es zu wollen, gestand sie damit auch gleich das Scheitern ihres Anliegens ein. Denn wirklich provoziert hätte sie, wenn sie tatsächlich alle großen Religionen und vor allem den Islam aufgespießt hätte. Doch das hätte auch eine große Portion Mut erfordert.

Ikonen in einem griechischen Kloster: Mehr als bloß Bilder Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko
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