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Maßnahmen gegen Corona: Ein paar Fragen und eine Feststellung

Maßnahmen gegen Corona: Ein paar Fragen und eine Feststellung

Maßnahmen gegen Corona: Ein paar Fragen und eine Feststellung

Viele Corona-Maßnahmen sorgen für Unverständnis
Viele Corona-Maßnahmen sorgen für Unverständnis
Mundschutz auf der Straße in Köln Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
Maßnahmen gegen Corona
 

Ein paar Fragen und eine Feststellung

Es ist nicht leicht, eine Volksbewegung zu beschreiben, die in den Witz mündet: Die Schulen haben wir dicht- und die Bordelle aufgemacht. Wie soll man das nennen: einen Spaß? Einen Sarkasmus? Ein Kommunikationsproblem? Am besten wohl: einen Offenbarungseid. Eine Überlegung.
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Es ist nicht leicht, eine Volksbewegung zu beschreiben, die in den Witz mündet: Die Schulen haben wir dicht- und die Bordelle aufgemacht. Wie soll man das nennen: einen Spaß? Einen Sarkasmus? Ein Kommunikationsproblem? Am besten wohl: einen Offenbarungseid. Einen, der alles zugleich verrät: Ahnungslosigkeit, Überheblichkeit und die Unfähigkeit, aus Fehlern zu lernen.

Was da als Witz auftritt, war ja traurige Wirklichkeit: Tatsächlich sind Schulen und die Kindergärten geschlossen worden, um die Insassen von Pflegeheimen vor Ansteckung zu bewahren. Der naheliegende Gedanke, daß unterschiedliche Risiken unterschiedlich beantwortet werden müssen, scheint ziemlich fern gelegen zu haben. Und immer noch fern zu liegen, denn die Geschichte geht ja weiter.

Deswegen hier ein paar Fragen und eine Feststellung:

  1. Daß Gesundheitsrisiken altersabhängig auftreten, also zu- und auch wieder abnehmen, ist keine Neuigkeit. Weshalb es nicht nur unverhältnismäßig, sondern auch unverantwortlich ist, Schulkinder mit Atemmaske Sport treiben zu lassen, weil Altenheime oder andere Institutionen mit einem Virus kämpfen.

 

  1. Primum nil nocere, zunächst einmal: nicht schaden! Dieser Grundsatz ärztlichen Handelns, Bestandteil immerhin des hippokratischen Eides, ist unter Panikbedingungen in Vergessen geraten. Warum denn werden einige der teuren Präparate inzwischen gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt verwendet?

 

  1. „Ungeimpfte sind ein Risiko“, tönt es landauf landab. Geimpfte auch, wenn man den Berichten des Robert-Koch-Instituts folgen will. Danach sind rund ein Viertel aller Geimpften nicht nur selbst weiterhin anfällig, sondern auch verdächtig, das Virus weiterzugeben. Mit welchem Recht differenziert man auf Grund einer so windigen Datenlage pauschal zwischen Geimpften und Ungeimpften?

Inzidenzen gleichen Gottsurteilen

  1. Ohne Nebenwirkung keine Wirkung, heißt eine Pharmakologen-Weisheit: per se sind Nebenwirkungen deshalb auch kein Einwand. Man fragt sich allerdings, warum ausgerechnet die Grünen, die vor jeder genveränderten Maispflanze eine Mahnwache errichten, sich zu Herolden eines genveränderten Präparats aufspielen, das an Menschen ausprobiert wird.

 

  1. Angesichts unsicherer Wirksamkeit und ungewisser Nebenfolgen sollte sich das dritte von Angela Merkels Routine-Argumenten, die Verhältnismäßigkeit, von selbst erledigen. Denn ohne hohe Erfolgswahrscheinlichkeit und nachgewiesene Unschädlichkeit Panik zu erzeugen, ist unverhältnismäßig.

 

  1. Aber die Zahlen sind so, wie sie sind, sagt Frau Merkel. Welche Zahlen? Fallzahlen, aber wie definiert? Erinnern Sie sich noch an den R-Faktor? Den gibt es nicht mehr, dafür gibt es jetzt die Inzidenzen, die von den Medien wie Gottesurteile verkündet werden. Was kommt als nächstes?

Bescheidwisser wissen nicht Bescheid

  1. Und was war früher? Wo sind die Desinfektionsmittel-Spender geblieben, die zu nutzen uns als Bürgerpflicht angesonnen worden war? Und was ist aus den Beatmungsgeräten geworden, die auf Anordnung des Gesundheitsministers zu Hunderten angeschafft worden sind, jetzt aber in den Kliniken unbenutzt herumstehen?

 

  1. Was aus alledem folgt, ist eine alte, simple Lehre: daß die da oben – und damit sind keineswegs nur Alarmisten wie Spahn und Lauterbach, sondern auch Fernsehköche wie Wieler und Drosten gemeint – auch nicht Bescheid wissen. Sie tun nur so, als ob. So lange sie dabei bleiben, sollten wir uns von ihnen nicht imponieren lassen.

 

  1. Erwünscht wäre etwas mehr Psychologie im Umgang mit den Leuten. Man muß doch kein Misanthrop sein, um gegen überforderte Minister und hörige Experten mißtrauisch, ja geradezu immun zu werden. Wenn es ihnen ernst ist mit ihren Mahnungen, sollten sie endlich abrüsten. Drohungen erzeugen Widerstand. Wollen sie den?

 

  1. Um mit etwas Positivem, das ja in keiner Liste fehlen darf, zu schließen: Einen Gewinn hat die Corona-Roßkur doch schon jetzt erbracht. Die Aussicht, Jens Spahn als Minister, als Partei-Vorsitzenden, am Ende dann sogar als Kanzler zu erleben, ist deutlich geschwunden. Also Kopf hoch!
Mundschutz auf der Straße in Köln Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
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