„Mamis unerwünscht: H&M will offenbar Mütter loswerden.“ So oder ähnlich titeln dieser Tage viele Zeitungen, wenn sie über die geplanten Massen-Entlassungen bei der schwedischen Modekette Hennes & Mauritz berichten, bei der vor allem Frauen mit Kindern betroffen sein sollen. Eine derart schlechte Werbung wäre wohl, egal was einige Marketingstrategen sagen mögen, für keine Firma eine gute Reklame.
Für H&M sind solche Negativschlagzeilen allerdings ganz besonders unangenehm. Das Unternehmen hatte sich, nachdem es in der Vergangenheit häufig schlechte Presse auf Grund der bei ihm herrschenden Arbeitsbedingungen gab, in den letzten Jahren alle Mühe gegeben, zum besonders „woken“ Vorzeigegeschäft zu werden: Recycelte Kleidung, keine kostenlosen Plastiktüten mehr an der Ladenkasse und betont „vielfältige“ Models zur Präsentation der dort verkauften Kleidungsstücke. Eben alles, was dafür sorgt, daß es dem jungen, urbanen „Social Justice Warrior“ warm ums Herz wird.
Die Frau Bundeskanzlerin mit eigener Stylisten
Nun lernen die nach außen hin so aufgeklärten und gutmenschelnden Schweden, daß solcherlei Tugendprotzerei eben auch ganz schön nach hinten losgehen kann. Vor allem dann, wenn so wenig dahintersteckt wie beim aktiendotierten Großkonzern aus der Billigmode-Industrie.
Wie Zeiten sich ändern, sieht man oft gerade auch an den banalsten Dingen. Wer Angela Merkel noch aus der Zeit kennt, bevor sie Bundeskanzlerin war, hätte sich wahrscheinlich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, daß die Menschen im Land ihr mal ihre gutsitzende Frisur neiden würden.
Heute hat das einstige „Mädchen“ von Helmut Kohl eine eigene Assistentin, die sich um Make-up und Haar der Chefin kümmert, während die Bürger draußen sich im von ihr verordneten Dauer-Lockdown graue Haare wachsen lassen müssen.
Wenn das Volk kein Brot hat
Daß die Kanzlerin dies jetzt auch über das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung ganz offen bekannt hat, hatte, angesichts der zur Schließung gezwungenen Friseursalons, etwas von der Empfehlung, wenn das Volk kein Brot hat, dann möge es doch Kuchen essen.
Ob diese Laissez-faire-Grundhaltung gegenüber den Bedürfnissen der einfachen Leute bei diesen irgendeine wie auch immer geartete revolutionäre Stimmung auslösen wird oder ob die Deutschen, zumindest frisurentechnisch, im Zuge der nächsten Lockdown-Verlängerungen zur größten Heavy-Metal-Band der Welt mutieren, wird sich erst noch zeigen.
Gift für die Zukunft
Leider sind die Probleme, die der Lockdown verursacht, nicht immer so trivial. Mehr und mehr Jugendliche gleiten auf Grund der „Corona-Schutzmaßnahmen“ in die Depression ab. Kein Wunder. Feiern mit den Freunden, familiäres Beisammensein unabhängig von Alter und Verwandtschaftsgrad der Familienangehörigen, Liebesabenteuer oder die Suche nach einem Lebenspartner, mit dem oder den Lieblingsmenschen auf Shoppingtour oder ins Restaurant gehen: Alles verboten. Bei einem Zug um die Häuser durch Clubs und Kneipen tingeln, eine Fernreise oder auch nur einen kleinen Tagesausflug machen, das Pflegen von alten Traditionen und Ritualen, ja sogar der Lobgesang in der Kirche: Alles verboten.
Der vermeintliche Schutz vor einem vielleicht möglichen Corona-Tod wurde zum Schierlingsbecher für alles, was das Leben lebenswert macht und zum langsam, aber stetig wirkenden Gift für unsere Zukunft.