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Kampf gegen Rassismus: Tugendprotzerische Angepaßtheit

Kampf gegen Rassismus: Tugendprotzerische Angepaßtheit

Kampf gegen Rassismus: Tugendprotzerische Angepaßtheit

„Black Lives Matter“-Demonstration in England Foto: picture alliance / NurPhoto
„Black Lives Matter“-Demonstration in England Foto: picture alliance / NurPhoto
„Black Lives Matter“-Demonstration in England: Das Kunstmagazin Monopol kürt die Bewegung zum einflußreichsten Akteur des Jahres Foto: picture alliance / NurPhoto
Kampf gegen Rassismus
 

Tugendprotzerische Angepaßtheit

Der Kampf gegen den sogenannten strukturellen Rassismus nimmt immer rasanter Fahrt auf und wird dabei gefühlt tagtäglich verrückter. Daß das, was da so alles „rassistisch“ sein und deshalb bekämpft werden soll, mit tatsächlicher Diskriminierung in etwa so viel zu tun hat wie Horst Seehofer mit einem Fels in der Brandung, ist wenig verwunderlich. Ein Kommentar von Boris T. Kaiser.
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Der Kampf gegen den sogenannten strukturellen Rassismus nimmt immer rasanter Fahrt auf und wird dabei gefühlt tagtäglich verrückter. Daß das, was da so alles „rassistisch“ sein und deshalb bekämpft werden soll, mit tatsächlicher Diskriminierung in etwa so viel zu tun hat wie Horst Seehofer mit einem Fels in der Brandung, ist wenig verwunderlich. Als „strukturell“ kennzeichnen linksgrüne Ideologen eine angebliche Diskriminierung in der Regel dann, wenn sie sie im konkreten nicht nachweisen können.

So kann inzwischen so ziemlich alles unter diese Kategorie fallen und die Liste dessen, was nicht mehr als politisch korrekt gilt, wächst im Verhältnis zum stetigen Schrumpfen jeglicher Rede- und Gedankenfreiheit. Verlage, Fernsehsender, Künstler, Politiker nahezu aller Parteien und sogar globale Großkonzerne geben der tyrannischen Opfermentalität, die unseren Zeitgeist wohl mehr als jede andere Geisteshaltung prägt, mehr und mehr nach. Die Irren haben die Leitung des Irrenhauses übernommen und all jene, die in einer vollkommen wahnsinnig gewordenen Gesellschaft noch als normal gelten wollen, fügen sich ihrer Herrschaft.

Dabei überhaupt noch hinterher zu kommen, ist allerdings gar nicht so einfach. Wer immer auf dem neusten Stand sein will, braucht mindestens einmal die Woche ein aktuelles Rassismus-Update. Am Wochenende hat zum Beispiel der französische Kosmetik-Hersteller L’Oreal offiziell verkündet, künftig auf Begriffe wie „Aufheller“ oder „Bleichen“ auf seinen Hautpflegeprodukten zu verzichten. Zuvor hatte bereits der niederländisch-britische Konkurrent Unilever mitgeteilt, daß er seiner Gesichtscreme „Fair & Lovely“ („hell und hübsch”) angesichts der Rassismus-Debatte einen anderen Namen geben möchte.

„Dixie Chicks“ streichen Dixie

Hier zeigt sich im Kleinen, was bei den oft gewalttätigen „Black Lives Matter“-Protesten auch im Großen immer mehr sichtbar wird. Die vermeintliche pro-schwarze Bewegung ist häufig eher ein Feldzug gegen das Weißsein. Jede positive Assoziation mit diesem Weißsein soll, wenn die Weißen schon nicht schnell genug aussterben wollen, mit aller Macht ausgemerzt werden. Die Radikalisierungsspirale läuft weiter und die weiße Frau ist nun offenbar schon fast so verpönt, wie der alte weiße Mann. Sie kann jedenfalls nicht hübsch, lieb(reizend), sonst irgendwie gut oder gar ein Ideal sein. Erst recht nicht, wenn sie nicht nur weiß, sondern obendrein auch noch schlank, gepflegt und heterosexuell ist.

Daß sich die Kosmetikindustrie mit der Abkehr von ihrer Kernzielgruppe ins eigene Fleisch schneidet, merken die Firmenverantwortlichen vor lauter tugendprotzerischer Angepaßtheit und stolzem Niederknien vor dem neuen Zeitgeist nicht. Daß die kulturelle Revolution, als deren Teil sie sich begreifen, in Wirklichkeit auch eine Revolte gegen sie, den Kapitalismus und all die Freiheiten, die sie reich gemacht haben, ist, ist ihnen offenbar nicht klar. Noch nicht.

Keinen Gefallen mit ihrer Abkehr von der eigenen Basis dürfte sich wohl auch die amerikanische Country-Band die „Dixie Chicks“ tun. Die wollte dieser Tage unbedingt ein Signal an die schwarze Protestbewegung senden. Weil das Wort „Dixie“ in ihrem Namen eine klare Referenz zu den Südstaaten, also der Heimat ihrer Musik und allen Bösens, ist, hat die in Dallas gegründete Gruppe es jetzt einfach gestrichen und nennt sich nur noch „The Chicks“. Das könnte zwar von einigen weißen Feministinnen durchaus als sexistische Selbstbezeichnung gewertet werden, bei der von den musizierenden Mädels neuangepeilten Zielgruppe werden die Chicks aber wohl ganz gut ankommen. Außer musikalisch natürlich.

Die Simpsons setzten noch einen drauf

Und es geht immer noch eine Spur bekloppter. Die Macher der Zeichentrickserie „Die Simpsons“ haben in den vergangenen Tagen angekündigt, daß sie nicht-weiße Charaktere in Zukunft nicht mehr von weißen Sprechern synchronisieren lassen wollen. Die Entscheidung wäre an sich schon ziemlich dämlich, bei einem Cartoon, dessen Figuren zu etwa 90 Prozent gelbe Haut haben, spiegelt sie aber eine geradezu epische Dummheit wider. Künftig soll es bei den Simpsons zumindest in der Synchronisationskabine also eine klare Rassentrennung geben.

Nachdem in den letzten Wochen schwarze Proteste bereits dazu geführt haben, daß nicht-weiße-Werbegesichter von den Verpackungen „weißer Firmen“ verschwinden, dürfte diese Separation auch in der realen Welt immer mehr zum Standard werden. Der Gleichberechtigung soll dies alles natürlich keinen Abbruch tun. Vermutlich gemäß dem alten Motto „getrennt aber gleich“ wollen die kämpferischen PoCs mit ihren weißen Mitbürgern sicherlich in friedlicher Koexistenz leben. Das ist immerhin schon mal mehr, als das Heer der antiweißen Weißen für sich selbst will.

„Black Lives Matter“-Demonstration in England: Das Kunstmagazin Monopol kürt die Bewegung zum einflußreichsten Akteur des Jahres Foto: picture alliance / NurPhoto
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