Man sagt, schlechte Zeiten seien gute Zeiten für Satire. Meist stimmt das. Manchmal aber sind die Zeiten so schlecht, daß kaum noch ein Lachen aufkeimen mag, das einem im Halse stecken bleiben könnte. Angesichts des immer ungehemmter zutagetretenden Totalitarismus, dem inzwischen mehr und mehr offen ausgesprochenen Vernichtungswillen der politisch-medialen Tonangeber gegenüber allen, die nicht ihrer knalllinken Ideologie entsprechen, kann allenfalls noch Galgenhumor aufkommen. Vielleicht auch noch ein von Verzweiflung getragenes Auslachen all jener, die mit dieser linken Machtelite nie etwas gemein hatten, inzwischen aber so eingelullt, verblendet oder verschreckt sind, daß sie die wahren Motive im „Kampf gegen Rechts“ genauso wenig sehen wollen, wie seine mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen.
Der Sprecher der WerteUnion, Ralf Höcker, hat in dieser Woche seinen vollständigen Rückzug aus der Politik erklärt. Seine Abschiedsworte, die er auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte, könnten von künftigen Historikern einmal als eines der überdeutlichen Vorzeichen der neuen Unrechtsherrschaft gewertet werden, deren vermeintliches Nicht-bemerkt-haben die Jetzt-Generation ihren Nachkommen später einmal wohl nur wenig glaubhaft erklären können wird.
Mafiamethoden
Der Anwalt berichtet über „übelste Falschbehauptungen“ über ihn und seine konservativen Mitstreiter in und um die CDU. Über das Ausschnüffeln seines Privatlebens, für das man „erstaunlicherweise über die notwendigen Mittel und Möglichkeiten“ verfüge. Über Hausbesuche selbsternannter Antifaschisten, die vor seiner Kanzlei und sogar seinem Privathaus demonstriert haben. „Als Anwalt, der auf Krisensituationen spezialisiert ist“, sei er „es gewohnt, im Feuer zu stehen und habe ein dickes Fell“.
Nun sei dem werdenden Vater aber „auf denkbar krasse Weise“ „glaubhaft und unmißverständlich“ klar gemacht worden, daß er sein „politisches Engagement sofort beenden muß“, wenn er keine „Konsequenzen“ befürchten will. „Ich beuge mich dem Druck“, schreibt Höcker und schließt mit den Worten: „Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute! Paßt gut auf Euch auf, wir leben in stürmischen Zeiten!“
Wie schon beim mit allen bekannten und nicht bekannten Mafiamethoden zum Rücktritt genötigten Thüringer Ministerpräsidenten,Thomas Kemmerich (FDP), wurde der Erfolg der Bedrohungen von den Anhängern und Mitläufern des antifreiheitlichen Terrors mit einer eiskalten und offenkundig geschichtsvergessenen Menschenverachtung gefeiert, wie man sie sonst wahrscheinlich nur noch auf Neonazikonzerten oder bei gemeinsamen Trödelmarktbesuchen mit Bodo Ramelow erleben wird.
Nichts darf mehr Schwarz-Grün im Wege stehen
Während sich auch „liberal-konservative“ Medienvertreter noch über den vermeintlichen Nazisprech in einem Tweet von Roland Tichy empören und die „Säuberung von unerwünschten Elementen in der CDU“ energisch bestreiten, verbreiten linksextreme öffentlich-rechtliche Journalisten-Darsteller vertrauliche Spenden-Daten, um zu enthüllen, daß der Chef der WerteUnion, Alexander Mitsch, im Jahr 2016 zwei Spenden von insgesamt 120 Euro an die AfD entrichtet hat.
Der Vorsitzende der ach so rebellischen Jungen Union, Tilman Kuban, der nicht nur so aussieht wie der 45jährige Chef einer Gebäudereinigungsfirma, legt seinem Parteifreund daraufhin nahe, sein Parteibuch abzugeben. Auch Hans-Georg Maaßen soll sein Parteibuch am besten abgeben, forderte zuletzt der saarländische Ministerpräsident und offenbar auch geistige Nachfolger von AKK, Tobias Hans (CDU). Der in Mißkredit geratene Mike Mohring hat sich derweil ebenfalls dem Druck gebeugt und seinen Rückzug aus der Spitze der Thüringer CDU angekündigt.
Mit der „Säuberung von unerwünschten Elementen“ hat das alles freilich nichts zu tun. Die Parteioberen wollen halt bis zur nächsten Bundestagswahl nur alles eliminiert haben, was einer schwarz-grünen Regierung im Weg stehen könnte. Wenn alle Stricke reißen, können sich die inzwischen vollends schmerzbefreiten Machtstrategen von der CDU/CSU und den Grünen ja auch noch die FDP ins Boot holen. Die hat zwar in Thüringen gesündigt, ihr Bundesvorsitzender Christian Lindner hat aber Buße getan und öffentlich Besserung gelobt. Eine Jamaika-Regierung auf Bundesebene wäre da doch die Gelegenheit, seine Loyalität gegenüber der „Familie“ zu beweisen. „Speak softly, Love …“