Die Woche war noch sehr geprägt von den Nachwehen der Thüringer Landtagswahl und dem neuen Rekordergebnis für die AfD. Das Establishment ist schwer beleidigt. Diesmal ist das Volk endgültig zu weit gegangen. Der raue Wind, der der AfD vor der Wahl entgegen wehte, war nur ein lautes Lüftchen gegen das, was die etablierten Medien und Parteien nach der Wahl gegen sie auffuhren.
Bisheriger Höhepunkt: Der Tweet des Spiegel-Journalisten Hasnain Kazim, der sich in seinem Haß auf die AfD und ihre Anhänger von Tag zu Tag mehr zu radikalisieren scheint und auf Twitter unter anderem davon spricht, „AfD-Wähler zu ächten, sie klein zu halten“ und ihnen „das Leben schwer zu machen“. So schreibt wohl nur jemand, der den politischen Gegner vernichten will. Vermutlich nicht nur sozial. Wäre Kazim ein Rechter, er wäre längst ein Fall für die Extremisten-Hotline des Bundesamts für Verfassungsschutz.
Es geht ncht darum, AfD-Wählerinnen und AfD-Wähler zu „erreichen“. Es geht darum, sie auszugrenzen, zu ächten, sie klein zu halten, ihnen das Leben schwer zu machen, sie dafür, dass sie Neonazis und Rassisten den Weg zur Macht ebnen wollen, zur Verantwortung zu ziehen.
— Hasnain Kazim (@HasnainKazim) November 1, 2019
AfD macht es ihren Kritikern einfach
Vielleicht, so scheinen sich die führenden Meinungsmacher zu denken, hören die Leute ja endlich auf unsere panischen Warnschreie, wenn wir noch lauter, noch hysterischer, noch undifferenzierter, noch aggressiver schreien. Leider, auch das gehört zur Wahrheit, machen es einige in der AfD selbst ihren plumpsten Kritikern immer wieder ziemlich einfach, die Partei als rassistisch und rechtsextremistisch an den Pranger zu stellen.
Im schlimmsten Fall sind es Politiker wie der antisemitische Wolfgang Gedeon, deren Rausschmiß aus der Partei auf Grund der enorm hohen juristischen Hürden für einen Parteiausschluß nahezu unmöglich gemacht wird. Im dümmsten Fall sind es einfache Mitglieder aus der Provinz, denen irgendjemand in einem Anfall von geistiger Umnachtung die Zuständigkeit für die regionale Facebook-Seite übertragen hat, die dem Ruf der eigenen Partei schaden.
Nachdem die 17jährige christliche Deutsch-Inderin Benigna Munsi zum neuen Nürnberger Christkind gewählt wurde, hatte der Betreuer der Facebook-Seite des AfD-Kreisverbands München-Land, nichts Besseres zu tun, als die Entscheidung für das sympathische Mädchen auf die rassistischste und hornochsigste Art und Weise die einem einfallen könnte, zu „kritisieren“. Sowas kommt eben dabei raus, wenn man die Besetzung des Postens des Social-Media-Beauftragten, bei einem altmodischen, zünftigen Kampftrinken ausmacht.
Günther beleidigt eigene Wählergruppe
Immerhin ist die AfD nicht die einzige Partei mit mitunter sehr peinlichem Personal. Das hat in dieser Woche einmal mehr „Genosse Günther“ von der CDU bewiesen. Nachdem unter anderem Friedrich Merz und Roland Koch es gewagt hatten, die große Vorsitzende Angela Merkel zu kritisieren, ätzte der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein: „Ich glaube, daß hier ein paar ältere Männer, die vielleicht nicht das in ihrem Leben erreicht haben, was sie erreichen wollten, die Chance nutzen möchten, alte Rechnungen zu begleichen.“
In einer der größten Krise der CDU ausgerechnet ältere Männer und damit genau die Wählergruppe zu beleidigen, die so ziemlich die einzige ist, die der Partei bislang noch die Treue hält, kann vermutlich nur einem einfallen, der schon sehr lange von einer politischen Hochzeit mit Katja Kipping von der Linkspartei träumt.
Nach Udo Jürgens, der einst die eigene Fangemeinde mit der Behauptung verärgerte, daß Frauen über 40 keinen Spaß mehr an Sex hätten, dürfte künftig auch der menschgewordene Linksruck der CDU am eigenen Leib erfahren, daß die eigenen Vorlieben nicht immer der beste Ratgeber für öffentliche Statements sind. Die nächste Wahl kommt auch für ihn so sicher, wie „Die Internationale“ bei einem sozialistischen Liederabend.
Nichts besonderes
In den USA hat in dieser Woche eine Mehrheit im Repräsentantenhaus für Untersuchungen für eine mögliche Amtsenthebung von Donald Trump gestimmt. Das bedeutet noch gar nichts, auch wenn viele deutsche Journalisten die Meldung wieder mal verkauft haben, als könnte der Präsident schon mal die Möbelpacker und Umzugskartons kommen lassen.
Tatsächlich laufen die Untersuchungen, die durch den Beschluß abgesegnet wurden, schon lange. Bisher mit überschaubarem Erfolg. Daß die Demokraten mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus für den Antrag stimmen werden, war bereits im Vorfeld klar. Wirklich überrascht kann das alles die so euphorischen Kollegen der Mainstream-Presse eigentlich nur haben, wenn sie sich vorher nie mit dem Thema beschäftigt haben oder immer noch glauben, ihr Papa hätte ihnen als Kind regelmäßig ihre Nase geklaut.
Deutlich sensationeller waren da schon die Entscheidungen Donald Trumps in Sachen Türkei. Die USA stufen das Massaker an den Armeniern jetzt als das ein, was sie waren – ein Völkermord. Außerdem hat Trump im Rahmen seiner Sanktionen gegen die Türkei wegen deren Syrieneinmarsch, die Vermögen türkischer Regierungsmitglieder in den USA eingefroren. Der Möchtegern-Bonaparte vom Bosporus tobt und wir Deutsche können neidvoll in Richtung USA gucken und uns vorstellen, wie es sich anfühlen muß, einen ganzen Kerl als Regierungschef und keine erdogan-getreuen Türken in Truppenstärke im eigenen Land zu haben.