Campino ist seit Montag britischer Staatsbürger. In einer Zeit, in der viele Briten auf Grund des Brexit mit ihrer Staatsbürgerschaft hadern, gab der Frontmann der „Toten Hosen“ ein wichtiges Bekenntnis zur nationalen Selbstbestimmung ab. Wie den Brexit-Gegnern in Großbritannien zum Trotz, wagte er mit stolzen 56 Jahren quasi den Brexin und gehört jetzt ganz freiwillig einem der in linken Kreisen wohl meistgehaßten Völker Europas an.
Sollte der Sänger das doch irgendwie anders gemeint haben, wäre auch das halb so schlimm. Campino hat nun immerhin die doppelte Staatsbürgerschaft. Wir dürfen also darauf hoffen, daß, wenn wir schon „halbdeutsche“ IS-Terroristen und ausländische Kriminelle nicht loswerden, wir vielleicht wenigsten den Kopf der „Opel-Gang“ irgendwann einmal abschieben können, indem wir ihm einen der beiden Pässe einfach wegnehmen. Den richtigen versteht sich!
Zeitumstellung und Uploadfilter
Bei der EU war man im Übrigen sehr fleißig diese Woche. Zum einen hat das Parlament in Straßburg das Ende der Zeitumstellung für 2021 beschlossen. So richtig durch ist die Sache damit allerdings noch nicht. Wie bei fast allem, was die EU so „beschließt“. Es sei denn, es geht um die Beschneidung der Freiheitsrechte der Bürger. Noch nicht klar ist zum Beispiel, ob wir ab Herbst übernächsten Jahres dauerhaft in der Sommer- oder Winterzeit leben. Gemäß dem Plan der EU-Kommission soll jedes Land für sich entscheiden, in welcher Zeitzone es bleibt. Ausgerechnet bei dem einen Punkt, bei dem so etwas wie eine „Gleichmacherei“ ausnahmsweise einmal Sinn ergben würde, will die EU also darauf verzichten. Na dann, prost Mahlzeit, Herr Juncker!
Die sehr viel wichtigere Entscheidung der Woche haben die EU-Parlamentarier aber in Sachen Internet getroffen. Im Zuge einer Urheberrechtsreform haben die alten Damen und Herren in Straßburg unter anderem auch den bei vielen verhaßten Paragraph 13 beschlossen. Vor allem junge Internetmacher bei YouTube und Co. sehen darin das Ende des Internets so wie wir es bisher kannten. Große Teile der Onlinegemeinde befürchten, daß das Gesetz, das die Internetplattformen stärker für die über sie verbreiteten Inhalte verantwortlich machen soll, dazu führen wird, daß viele Inhalte bereits vor der Veröffentlichung via Uploadfilter herausgefiltert werden könnten und erst gar nicht das Licht der Öffentlichkeit erblicken werden.
Für die Mehrheit der EU-Parlamentarier und (welch Überraschung!) weite Teile der alten Medienmacher, ist das nur ungerechtfertigte Panikmache. Die jungen Leute sollen sich, ihrer Meinung nach, lieber weiter mit Dingen beschäftigen, von denen sie wirklich Ahnung haben. Mit so simplen Themen wie der Klimapolitik zum Beispiel. Das Internet sollte die Jungend derweil besser den Profis überlassen.
Waldorfschule darf Kind von AfD-Politiker ablehnen
Die Schulen dürfen unterdes allein den Linken und Grünen überlassen werden. Zumindest die privaten Waldorfschulen. Kinder nicht linker Eltern müssen dort nicht aufgenommen werden. Das hat diese Woche der Berliner Senat festgestellt. Konkret ging es um das Kind eines AfD-Politikers. Diese „rechte Satansbrut“ wollten die Erfinder der pädagogischen Toleranz an ihrer Schule nicht haben. Vermutlich zum Wohle des Kindes. Damit Lehrer, Eltern und die sich „frei entfaltenden“ Mitschüler den „Nazisproß“ nicht gemeinsam rausmobben müssen.
In einem Land, in dem die politische Meinungsvielfalt so blüht und grünt, verwundert es nicht, wenn ein im Grunde relativ bedeutungsloser aber eben grüner Politiker von den Bürgern zum wichtigsten des Landes gekürt wird. So geschehen mit Robert Habeck. Der steht in dieser Woche im ZDF-Politbarometer erstmals auf Platz eins der zehn wichtigsten Politiker Deutschlands. Es hat sich für den Grünen-Chef also gelohnt, daß er das ganze Jahr über durch die politischen Talkshows tingelt, wie ein alternder Schlagerstar durch die Möbelhäuser der Republik. Hossa! Da soll noch einer sagen, das Fernsehen wäre ein dahinsiechendes Medium, das keinen echten Einfluß mehr auf die Menschen hätte.
Messe mit Greta
Am Freitag war dann wieder einmal Messe. Greta Thunberg, die Schutzheilige der jugendlichen Selbstüberschätzung, kam nach Berlin. Unbestätigten Augenzeugenberichten weder mit dem Flugzeug, noch mit der Bahn, sondern direkt über die Spree gelaufen. Sie hielt eine ihrer berühmt berüchtigten Kurzpredigten für die „rebellischen“ Schulschwänzer und deren Eltern und Lehrer, bei der „Fridays for Future“-Demonstration.
Der eigentliche Grund für Gretas Berlinbesuch war aber die Verleihung der „Goldenen Kamera“ am Samstag. Die Funke Mediengruppe hatte im Vorfeld extra für sie den Sonderpreis „Klimaschutz“ herbeigezaubert. Als nächstes wird die kleine Eisschollen-Prinzessin dann wohl auf einem goldenen Bambi zur Friedensnobelpreisverleihung nach Oslo reiten, um dort die verdienteste Würdenträgerin seit Barack Obama zu werden.