Das war’s dann mit der CDU als „Volkspartei“. Auf dem Hamburger Parteitag hat sich die CDU zur grotesken Lachnummer gemacht. Nach allem, was Merkel diesem Land und ihrer eigenen Partei angetan hat, stimmen die Delegierten für „AKK“ – „Angelas Kleine Kopie“ – als Parteivorsitzende und damit für die Fortsetzung des Systems Merkel, das Deutschland heruntergewirtschaftet, Europa gespalten und unser Land dem Spott der Welt preisgegeben hat.
Nicht daß von den anderen Kandidaten viel zu erwarten gewesen wäre. Jens Spahn hat mit ein paar vorsichtigen Abweichlereien von Merkels bleierner Alternativlosigkeit seine Ambitionen angemeldet, als sich sonst keiner traute; mehr war nicht dahinter, das Strohfeuer ist wieder aus. Die offene Konfrontation hat er genauso wenig gewagt wie Friedrich Merz und sein Mentor Wolfgang Schäuble, der jetzt auch das letzte Gefecht gegen Merkel verloren hat.
Die vorige Chefin hält weiter die Zügel in der Hand
Keinem von beiden braucht man eine Träne nachzuweinen. Beide waren all die Jahre zum Kämpfen zu feige und haben noch jedesmal kapituliert, wenn es darauf ankam. Und gerade Merz hat mit seiner Antifa-Rhetorik, seiner Anbiederung an die Grünen und seinen Treueschwüren zum Euro-Wahn hinlänglich klargemacht, daß auch von ihm kein energisches Aufräumen der migrations- und europapolitischen Trümmerfelder zu erwarten gewesen wäre, die Merkel hinterlassen hat.
Jetzt also auch formal: Weiter so. Die CDU ist vom System Merkel offenbar so durchdrungen und korrumpiert, daß sie sich an ihrer Spitze gar nichts anderes vorstellen kann als eine opportunistische Taktiererin mit dürftiger Rhetorik und ohne einen einzigen eigenen Gedanken. Die Merkelianer in Politik und Medien frohlocken: Ihre Chefin hält weiter die Zügel in der Hand.
Für Deutschland verheißt die Wahl nichts Gutes
Ihre Partei hat nicht einfach nur die Chance zur Erneuerung verpaßt, sie will sie in einer Mischung aus Lust am Untergang und babylonischer Gefangenschaft in der eigenen Nomenklatura-Logik auch gar nicht. Der nordkoreanische Dauerapplaus für die gewohnt banale Abschiedsrede der bisherigen Parteichefin hat die Richtung vorgegeben: Weitermerkeln bis zum bitteren Ende.
Im Grunde ist die CDU reif für die Spaltung. Nur die forcierte VS-Diffamierung der AfD dürfte nicht-grüne Unionisten noch davon abhalten, in größerem Stil zur freiheitlich-konservativen Opposition überzulaufen. Die mag mit Genugtuung registrieren, daß ihr Attacken auf den Hauptgegner auch weiter leichtgemacht werden.
Ruhe wird in der Union nach diesem Ergebnis so schnell nicht einkehren. Für Deutschland heißt das allerdings: Die Krise geht in die Verlängerung, und ein Beginn der Aufräumarbeiten rückt in noch weitere Ferne.