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Kommentar zum Attentat von Hamburg: Niemand will’s gewesen sein

Kommentar zum Attentat von Hamburg: Niemand will’s gewesen sein

Kommentar zum Attentat von Hamburg: Niemand will’s gewesen sein

Hamburg
Hamburg
Polizisten am Tatort in Hamburg Barmbek Foto: picture alliance/dpa
Kommentar zum Attentat von Hamburg
 

Niemand will’s gewesen sein

Straftaten von angeblichen Flüchtlingen und Asylbewerbern sind keine unvermeidbaren Naturkatastrophen. Auch wenn die Politik nach Vorfällen wie dem Attentat von Hamburg gern so tut. Sie sind die Folge einer gefährlich laxen Asylpolitik. <>Ein Kommentar von Felix Krautkrämer.<>
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Straftaten von angeblichen Flüchtlingen und Asylbewerbern sind keine unvermeidbaren Naturkatastrophen. Auch wenn die Politik nach Vorfällen wie dem Attentat von Hamburg gern so tut. Man konnte doch nicht wissen, daß der als Islamist geltende abgelehnte Asylbewerber zu einer solchen Tat fähig ist. Man habe ihn ja abschieben wollen, aber bedauerlicherweise habe er die dazu notwendigen Papiere nicht gehabt.

Abschiebehaft sei leider auch nicht möglich gewesen, denn der Palästinenser sei in der Vergangenheit bis auf einen kleinen Ladendiebstahl nicht straffällig geworden. Überhaupt habe er brav dabei mitgeholfen, Ersatzpapiere für seine Ausweisung zu beschaffen. Laut Hamburgs Polizeipräsident Ralf Meyer sei er sogar in dieser Hinsicht eine „fast vorbildhafte Person“ gewesen.

Die vier Schwerverletzten und das Todesopfer haben also schlicht Pech gehabt. Sie waren ganz einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Leider ist dieser falsche Ort mittlerweile nahezu überall in Deutschland. Und die falsche Zeit gilt spätestens seit dem Spätsommer 2015, als Hunderttausende Einwanderer zum Großteil unregistriert, ohne Pässe oder mit falschen Identitäten ins Land gelassen wurden.

Zauberwort „Asyl“

Es reichte einfach das Zauberwort „Asyl“ zu sagen und schon öffneten sich Tore, Kleiderkammern, Unterkünfte und Sozialprogramme sowie die Herzen zahlreicher berauschter Flüchtlingshelfer. „Wertvoller als Gold“ sei das, was die Flüchtlinge uns bescherten, schwärmte seinerzeit SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, ein „Geschenk für Deutschland“, gab sich Grünen-Fraktionschefin Kathrin Göring-Eckardt damals entzückt.

Doch dem Rausch folgte schnell die Ernüchterung. Ob die Anschläge von Ansbach, Würzburg oder auf den Berliner Weihnachtsmarkt, Sexattacken in der Silvesternacht oder das scheußliche Verbrechen an der Freiburger Studentin Maria L.: Immer wieder waren Flüchtlinge oder Einwanderer, die sich als solche ausgegeben hatten, die Täter.

Begünstigt wurden sie in ihrem Handeln durch das laxe bis gar nicht angewandte Asylrecht in Deutschland sowie die naive Ansicht politisch Verantwortlicher und ihrer medialen Lautsprecher, Flüchtlinge könnten per se nichts böses im Schilde führen.

Medialer Flüchtlingsjubel

Empört reibt sich nun nach der Messerattacke von Hamburg die Bild-Zeitung die Augen, warum jemand wie der Attentäter, der aus Skandinavien über Spanien nach Deutschland kam, ohne Papiere einreisen konnte. Warum er als bekannter Islamist nicht ausgewiesen wurde. Und warum niemand die politische Verantwortung für das Behörden- und Staatsversagen übernimmt.

Leider vergißt die Bild dabei zu erwähnen, daß vor allem sie es war, die mit ihrer „Refugees welcome“-Kampagne die verantwortungslose Politik der offenen Grenzen und unbegrenzten Masseneinwanderung maßgeblich unterstützte.

Auch greift die Anklage des Blattes zu kurz, wenn es lediglich die „Hamburger Politik“ für das Attentat verantwortlich macht. Denn die deutsche Flüchtlingspolitik wurde nicht in der Senatskanzlei am Hamburger Rathausmarkt beschlossen, sondern im Kanzleramt in Berlin.

Eigene Verantwortung wird ignoriert

Die dortige Hausherrin hat den Angehörigen des Hamburger Todesopfers standardisiert ihr tiefes Mitgefühl ausgesprochen und den Verletzten eine vollständige Genesung gewünscht. Außerdem versprach Angela Merkel (CDU), es werde umgehend aufgeklärt, wie es zu der Messerattacke kommen konnte.

Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) versicherte, es sei nun wichtig, die Hintergründe der Tat schnell zu analysieren. Die eigene Verantwortung werden beide dabei aber – wie auch schon nach den vergangenen Anschlägen und Gewalttaten von Flüchtlingen – wie gewohnt ignorieren.

Polizisten am Tatort in Hamburg Barmbek Foto: picture alliance/dpa
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