Wenn nun die großen Medien nicht mehr anders konnten, als die Belästigungen zahlreicher Frauen an Silvester zu thematisieren, sollte man sich nicht täuschen lassen. Auch die Manöver von SPD und „Linken“, die sich nun durch etwas scheinheilige Distanz zur Merkel-CDU angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen als Stimme der Vernunft darzustellen versuchen, sind taktischer Natur.
Die Relativierer und die Ideologen der Einwanderungsgesellschaft halten sich zwar kurzfristig etwas zurück, verstummt sind sie aber nicht. Nicht nur Jakob Augstein spielte das Kölner Geschehen herunter, daß er unter anderen ethnischen Bedingungen (man stelle sich vor, Deutsche hätten „Flüchtlingsfrauen“ belästigt) garantiert als Zeichen des „strukturellen Rassismus“ gebrandmarkt hätte. Die „grüne“ Vizepräsidentin des Bundestages, Claudia Roth, erklärte umgehend, „daß es auch im Karneval oder auf dem Oktoberfest immer wieder sexualisierte Gewalt gegen Frauen“ gegeben habe. „Hetzer“ im Internet seien „Brüder im Geiste der Kölner Gewalttäter“.
Oktoberfest vs. Köln
Roth stellte also das Oktoberfest mit sechs Millionen Besuchern, auf dem es selbstverständlich gelegentlich auch zu sexuellen Belästigungen einzelner Betrunkener kommt, mit den Ereignissen um die Kölner Domplatte auf eine Stufe. Prozentrechnen scheint ihre Stärke nicht. Linke Blogger gingen noch einen Schritt weiter und deuteten zynisch an, daß sich die Täter von Köln doch bereits „ganz gut in unsere Kultur und unseren Umgang mit Frauen integriert“ hätten. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) wiederum verlautbarte, daß Äußerungen in rechtsgerichteten Chats „mindestens genauso widerlich“ wie die Taten derjenigen seien, die die Frauen angegangen haben.
Nun könnte man Jäger immerhin noch soweit zustimmen, daß durch manche pauschale Verurteilung von Asylsuchenden das gesellschaftliche Klima wirklich vergiftet werden könnte. Bloß, genau diese Pauschalisierung findet auf der anderen politischen Seite ständig statt. Als Anfang 2015 ein Asylbewerber in Dresden erstochen wurde, stellte die Presse umgehend einen Bezug zur Pegida-Bewegung her. Es kam dort kurz darauf zu einer linken Großdemonstration mit „Antifa“- und Anarchistenfahnen, auf der der Slogan „Kein Platz für Rassismus“ zu lesen war.
Später stellte sich heraus, daß ein Landsmann des Toten im Streit um die Haushaltsführung die Tat begangen hatte. Und auch nach den unlängst erfolgten Schüssen auf ein Asylbewerberheim im hessischen Dreieich ist bislang weder ein Motiv, noch ein Tatverdächtiger ermittelt, noch ein Prozeß beendet worden. Doch wieder demonstrierten vor allem linke Gruppen umgehend „gegen Rassismus“ und „Nazis“, forderten „Bunt statt braun“ und zogen mit den Fahnen diverser linksradikaler Organisationen durch den Ort.
Scheuklappen, Relativierung und seelische Kälte gegenüber deutschen Opfern
Kein sozialdemokratischer Innenminister hat sich bislang daran gestört, daß hier eine „widerliche Vorverurteilung“ stattfinden könnte. Doch es ist vorhersehbar, daß sich die Ideologen der Einwanderung beim Scheitern ihres Experiments die Sündenböcke stets bei ihren Kritikern suchen werden. Schon im Stalinismus war der „Saboteur“ für das Nichterreichen der politischen Ziele verantwortlich.
In ihrer Argumentation verleugnen die relativierenden Ideologen stets kulturelle Unterschiede. Nur die sozialen Ursachen von Kriminalität zu sehen sind sie bereit. Wird also ein Raub begangen, hat dies mit „Armut“ zu tun. Ausgeblendet wird, warum manche Personengruppen auf Armut im hohem Maße mit Kriminalität reagieren, andere nicht. Wird eine Sexualtat begangen, hat dies etwas mit „den Männern“ zu tun. Kulturelle Unterschiede zwischen Männergruppen werden nicht thematisiert. Auf die Alltagsdiskussion heruntergebrochen sind das die Leute, die einem im Straßengespräch auf jede Erwähnung einer ausländischen Täterherkunft stets ein naseweises „Das hätte genauso ein Deutscher sein können“ entgegenhalten.
Scheuklappen, Relativierung und seelische Kälte gegenüber den einheimischen „Kollateralschäden“ haben tiefliegende Ursachen. Sie sind auch Folgen der undifferenzierten NS-„Vergangenheitsbewältigung“. Bereits in den achtziger Jahren wurde in Juso-Publikationen die NS-Zeit auf die moderne Ausländer- bzw. Einwanderungsfrage übertragen. Udo Lindenberg sang: „Nein, sie brauchen keinen Führer (…) diese neuen Nazi-Schweine (…) ja, früher waren’s die Juden und heute sind die Türken dran“.
Moralisch bankrotte Gedenkpolitik
Der sich gegen Einwanderung und seine Verdrängung wehrende Deutsche wurde zunehmend zum menschenfeindlichen „Nazi“ stilisiert. „Der Türke“ wurde zum „neuen Juden“, dem man nun endlich mittels Aktionen „gegen rechts“ die nötige Hilfe zukommen lassen müsse. Diese auf einem negativen Bild des Deutschen beruhenden Projektionen konnten in jüngerer Zeit problemlos von den langweilig gewordenen Türken auf nun einwandernde arabische und afrikanische „Refugees“ übertragen werden. Dem kam der Terminus „Flüchtlinge“ zusätzlich entgegen, erinnert er doch vage an die Exilanten der NS-Zeit.
Der besonderen Anteilnahme gegenüber dem Fremden steht auf der anderen Seite das weitgehende Fehlen von Empathie für die Belange des eigenen Volkes gegenüber. Das zeigte sich im gesellschaftlichen Umgang mit deutschen Opfern des Zweiten Weltkriegs, wie er spätestens seit der Achtundsechziger-Zeit üblich wurde. Verschämt versteckt oder beschmiert zeigen sich viele Gedenkstätten für deutsche Opfer der Vergangenheit. Spärlich sind Romane, Filme, bildende Kunstwerke, die Flucht und Vertreibung, Bombenkrieg oder Vergewaltigungen deutscher Frauen nach Kriegsende thematisieren. Wenn sie produziert werden, dann oft nur mit dem Verweis auf die „deutsche Schuld“, also daß deutsche Opfer nur ernteten, was sie selbst verschuldet hätten.
Diese seelische Kälte ist ein fester Bestandteil des linksintellektuellen Establishments der Bundesrepublik. Nicht mit der Wimper zucken sie angesichts der einstigen Opfer ihres Volkes, und folgerichtig tun sie es auch nicht bei dessen heutigen.