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Der Herr des DISS

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Der Deutsche Journalistenverband (DJV) möchte „Gutes“ tun. Die gute Tat des Jahres 2006 soll die „Sprachfibel gegen Rassismus“ sein, mit der sich künftig Journalisten selbst zensieren sollen (JF berichtete). Vertrauensvoll legt der DJV die Ausarbeitung derselben in die Hände des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS), sprich des Institutsleiters Siegfried Jäger. Aber ist dieses Vertrauen gerechtfertigt? Bekannt wurde der 1937 in Duisburg geborene Germanistik-Professor nicht durch wissenschaftliche Leistungen, sondern durch seinen Kampf gegen das, was er „Rassismus“ nennt. Gezielt hat er dazu das 1987 gegründete DISS zur Koordinierungszentrale in der sogenannten „antifaschistischen Grauzone“ aufgebaut. Von hier aus werden einschlägige Publikationen verbreitet und Kampagnen gegen „rassistische“ Positionen der politischen Kultur gestartet. Umgeben ist Jäger von einem Kreis aus Mitarbeitern, die allesamt publizistisch in Organen der radikalen Linken in Erscheinung getreten sind: Alfred Schobert, Helmut Kellershohn, Martin Dietzsch. Als Redner wurde Jäger unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund oder der Angestelltenkammer Bremen eingeladen. Über seine weitreichende Vortragstätigkeit berichtete er 1994: „Ich habe in den letzten zwei Jahren sicherlich 200 Vorträge gehalten und gehe in jedes Medium hinein und reiße die Klappe auf.“ Doch Jäger ist kein „Herz Jesu“-Gutmensch, der die Menschheit nur zu gegenseitigem Verständnis und Versöhnung anregen möchte. Kritiker bezeichnen Jäger als einen „antirassistischen Fundamentalisten“. Sein Denken ist vom dualistischen Kampf zwischen der lichten, „multikulturellen“ Einwanderungsgesellschaft und dem düsteren, „rechtsextremen“ deutschen Nationalismus geprägt: Eine auf dem Rücken von Migranten lebende und diese unterdrückende deutsche Mehrheitsgesellschaft finde ihre Unterstützer bis weit in die linksliberale Presse und die Sozialdemokratie hinein. Diesem angeblichen „Rechtsruck“ gelte es Einhalt zu gebieten. 1997 propagierte er gar den Ausschluß widersprechender Auffassungen aus den Medien, wegen angeblicher „Volksverhetzung“. Wörtlich: „Hier geht es nicht um Meinungs- und Pressefreiheit … “ Letztlich gerät bei Jäger jede praktische Unterscheidung zwischen Ethnien zum „Rassismus“. 1992 bekannte er unbefangen, zu einem „weiten Rassismusbegriff“ gelangt zu sein. Stets werden dabei aber nur Deutsche des „Rassismus“ gegenüber Ausländern bezichtigt, nie umgekehrt. Denn nach Jägers Theorie könne man nur dann von „Rassismus“ sprechen, wenn eine „übergeordnete Gruppe“ ihre Definitions- und Ausgrenzungspraxis gegen eine „untergeordnete Gruppe“ durchsetze. Solange die Deutschen noch die Mehrheit stellen, müssen sie sich also Jägers „Rassismus“-Angriffe gefallen lassen. – Danach ist das Ziel ohnehin erreicht, die Theorie hat ihren Zweck erfüllt.

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