Nach 242 Seiten verblüfft die Studie mit ihrem klaren Ergebnis: „Allein die Durchführung der Expert/innengespräche stellte bei vielen Vertreter/innen der jeweiligen Steuerungsebene den insgesamt verhältnismäßig geringen Grad der Problematisierung des Gender-Gap bezüglich der Gründungsquoten in Frage.“ So beschreibt im lupenreinen Soziologendeutsch der Abschlußbericht „Evaluation und Optimierung von institutionellen Angeboten zur Beratung und Förderung von Existenzgründerinnen“ sowohl Problem wie Lösungsansatz für eine „geschlechtersensible“ Förderung von Firmengründern, damit auch Frauen sich fortan „genügend motiviert fühlen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen“.
Die federführenden Wissenschaftler des Institutes Arbeit und Wirtschaft an der Universität Bremen haben nämlich „1.700 Gründerinnen und Gründer zu ihren Erfahrungen mit der Gründungsförderung“ befragt, um zu dem „zentralen Ergebnis“ zu kommen, daß statt einer „Anpassung an die Leitbilder von Beratern und Wirtschaftspolitik“ sich staatliche Förderung an der „konkreten Praxis der Gründungswilligen“ ausrichten muß – bei Planung und Steuerung sorgfältig „Geschlechterdifferenz und -sensibilität“ berücksichtigend, versteht sich. Um dann die „Orientierung in dem unübersichtlichen Angebot von Beratungsleitungen“ zu verbessern, schlägt die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Studie vor, als „ersten Schritt“ auf regionaler Ebene ein „geschlechterdifferenziertes Gründungsmonitoring“ einzuführen. Zumindest geschlechtspezifisch sollte damit die Wirtschaftskrise in Deutschland wohl ein Phänomen von gestern sein.