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Schnupperkurse

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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Die Dauer der Wehrpflicht soll von 2011 an von neun auf sechs Monate verkürzt werden. So haben es CDU/CSU und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart. Es ist ein Kompromiß zwischen der Absicht der Unionsparteien, die Wehrpflicht beizubehalten, und dem Wunsch der Freidemokraten, sie abzuschaffen.

Was dies für die Bundeswehr bedeutet, bleibt abzuwarten. Größere Probleme dürfte sie mit dieser Entscheidung kaum bekommen. Der Verteidigungsauftrag, für dessen Erfüllung sie auf gut ausgebildete Wehrpflichtige angewiesen wäre, ist ihr mit den Verteidigungspolitischen Richtlinien aus dem Jahr 2003 abgenommen worden. Weltweit interventionsfähig zu sein, das ist ihr neuer militärischer Daseinszweck – und dazu braucht die Bundeswehr Freiwillige und Berufssoldaten. Deshalb ist die Wehrpflicht heute vor allem dazu da, genügend länger dienende Freiwillige aus den Reihen der Wehrpflichtigen zu gewinnen.

Die Wehrpflicht ist deshalb vor allem zu einer Art Schnupperkurs geworden, denn aus den Reihen der Grundwehrdienstleistenden  kommt ein Großteil der Längerdiener, auf die die Bundeswehr seit geraumer Zeit angewiesen ist. Mit dem ursprünglichen Auftrag und dem Selbstverständnis der Wehrpflicht aber hat das kaum noch etwas zu tun.

Foto: Unkonventionelle Maßnahme: Die Bundeswehr paßt die Uniform der Wehrdienstzeit an

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