Eine Fahrerlaubnis ist in Deutschland schwerer zu bekommen als die Staatsbürgerschaft. 98 Prozent aller Kandidaten bestehen den „Einbürgerungstest“; bei Führerscheinprüfungen ist die Durchfallerquote zehn- bis zwanzigmal so hoch. Mit anderen Worten: Die Anforderungen sind – Test hin, Test her – so lächerlich niedrig, daß der deutsche Paß jedem, der nur den Finger hebt, sofort nachgeworfen wird. Der Feldzug der Linksfraktion gegen angeblich abschreckende Einbürgerungshürden läuft ins Leere.
Eines allerdings trifft zu: Geringes Interesse am deutschen Paß ist ein Zeichen für gescheiterte Integrationspolitik. Ein Grund dafür ist, daß bei den Rechten, den Sozialleistungen etwa, der Unterschied zwischen Staatsbürgern und Einwohnern schon weitgehend eingeebnet ist. Wer sich zur deutschen Nation bekennt, erwirbt darüber hinaus vor allem lästige Pflichten, Kollektivschämen für die Vergangenheit inbegriffen.
Die Kommunisten wollen unter dem Vorwand der Integration den multikulturellen Staatsstreich: Doppelpaß und Ausländerwahlrecht ersetzen das Volk als Souverän durch die Bevölkerung. Ginge es wirklich um Integration, müßte die Einbürgerung dagegen schwierig, exklusiv und erstrebenswert werden. Dazu gehört allerdings auch ein intaktes nationales Selbstbewußtsein.