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In der Heide geforscht

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Braunes Liedgut“. Zu diesem vernichtenden Urteil kommt der Bielefelder Nachwuchshistoriker Daniel Siemens, nachdem er bei der Recherche zu seiner Biographie des 1930 ermordeten SA-Führers Horst Wessel (Siedler Verlag, München 2009) auf einigen Schallplatten-Rückseiten des „Horst-Wessel-Liedes“ auf das Lied „Märkische Heide“ stieß. Diese Nähe zum NS-Schlager schien dann auch zur Vita des Komponisten der inoffiziellen Brandenburg-Hymne, Gustav Büchsenschütz (1902–1996), zu passen: Dieser war nicht allein Zeitgenosse der Nationalsozialisten, sondern ausgewiesener Antidemokrat, wie Siemens herausfand.

Der jugendbewegte Komponist war nämlich in den zwanziger Jahren Mitglied im Bismarckorden. NS-Parteimitglied war Büchsenschütz zwar nie, dafür war Wilhelm Kube, ein weiteres Mitglied im Bismarckorden, später aber sogar NS-Gauleiter – und das auch noch in Brandenburg. Für Siemens ist deshalb klar, daß „Wessel und Büchsenschütz aus derselben völkischen ideologischen Ecke kommen“. Auch wenn der Text vom „roten Adler“ und den „uralten Eichen“ unpolitisch erscheint, verwende er doch das Wort „Heil“ („dir, mein Brandenburger Land“) und „mit ‘Treue’ einen zentralen Begriff der Rechtsradikalen“, wie die Lausitzer Rundschau die „Forschungsergebnisse“ von Siemens und seinem Kollegen Michael Kohlstruck von der TU Berlin wiedergibt. Deren Forderung, das Lied nicht mehr offiziell zu singen, will in Brandenburg trotz der messerscharfen Entlarvung nur die Linke folgen. Platzecks Regierungssprecher Thomas Braune hält indes das Lied für ausreichend „von den Märkern im demokratischen Geist zurückerobert“.

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