General Motors hat vielen weh getan. Schmerzens- und Empörungsschreie gellen durch die Medien. Von den Opelanern sowieso, zumindest von ihren gewerkschaftlichen Lautsprechern, die sich in der Krisenhitze trefflich als Befreier vom US-Joch profilierten. Mit im Jaulkonzert die vereinten Politikerfürsten der Republik; sie hatten unter tätiger Strippenzieherei des deutsch-russischen Wirtschaftsberaters Gerhard Schröder die Suggestion befördert, das Opel-Heil liege in den Weiten des Ostens – ausgerechnet unter Miteigentümerschaft eines maroden Bank/Autokombinats plus eines Austria-Zulieferers. Die Empörung indes kann kaum die Erleichterung der „Retter“ verdecken, nicht den Umsetzungsbeweis dieses einseitig betriebenen Investorenprojekts antreten zu müssen. Denn das hätte hochnotpeinlich werden können.
Der GM-Entscheidung sei Dank! Jetzt kommt man im Lamento über die rücksichtslosen Amis relativ ungeschoren aus der Sackgasse heraus. Denn der ebenso vehement wie plump propagierten industriellen Vision hatte die EU zu Recht schon die gelbe Karte gezeigt. Man wird es nie beweisen können: Was wie ein Affront Angela Merkels bei ihrem transatlantischen Hochamt in Washington aussah, war in Wirklichkeit eine Morgengabe. Jetzt nämlich ist die nunmehr schwarz-gelbe Kanzlerin von der Erblast ihrer Großen Koalition von gestern befreit. Auf zur nächsten Opel-Rettungsrunde: Die NRW-Wahl kommt.