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Kalkulierte Erinnerung

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In Zeiten der Ostalgie und der Verklärung der DDR-Geschichte heißt es immer öfter, so schlimm sei es in der DDR doch gar nicht gewesen. Ein Grund für das Vergessen der Leiden ist auch der schnelle Abriß der Mauer. Vielen der ehemaligen SED-Politiker, die in der vereinten Stadt wieder in Amt und Würden gelangten, kam der Imperativ des nationalen Vergessens gelegen. Damit wurden schmerzliche Erinnerungen des deutschen Volkes verdrängt, gleichzeitig aber wurde auch ein Mantel des Schweigens über die dafür Verantwortlichen gebreitet. 17 Jahre nach der Wende hat nun der Berliner Senat ein Konzept für eine Mauergedenkstätte beschlossen. Endlich bekenne sich auch die Regierung der rot-roten Stadt zur Vergangenheit, könnte man denken, wäre man gewillt, ihre Propaganda zu glauben. Denn in Wirklichkeit steckt dahinter politisches Kalkül: Berlin hat so lange mit dem Mahnmal gewartet, bis die Menschen vergessen haben, wofür es eigentlich errichtet werden soll. Außerdem steht hinter dem neuen Denkmalkonzept mit PDS-Kultursenator Thomas Flierl ein Mann, der sich noch vergangenes Jahr vehement für die Entfernung der 1.067 Mauerkreuze von Alexandra Hildebrandt einsetzte. Nun scheint der vom Tourismus lebenden Stadt bewußt geworden zu sein, daß eine eigene Gedenkstätte wohl von Vorteil wäre. Das neue Mahnmal soll aber am besten allen gefallen und den Finger bloß nicht zu tief in die doch schon so schön verheilten Wunden legen.

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