Jetzt ist der eigentliche Strippenzieher hinter der „Du bist Deutschland“-Kampagne sogar noch zur „Media Person of the Year“ gekürt worden. Gunter Thielen, der Bertelsmann-Chef, hieß es in der Preisverleihung in Cannes am Rande des Internationalen Werbefestivals, habe „kreatives Potential freigesetzt“. Und obendrein ein paar Mitarbeiter. Derzeit zittern zum Beispiel bei RTL wieder einige Angestellte um ihren Job. Die Bertelsmann-Tochter muß nämlich kräftig gemolken werden. Die Inhaberfamilie Mohn, deren Grande Dame Liz gerade 65 Jahre alt geworden ist, hat den einzigen Fremdaktionär „rausgekauft“ und braucht jetzt Geld. Um wieder den alleinigen Zugriff auf die Macht im Verlagsriesen zu haben, müssen 4,5 Milliarden aufgetrieben werden. Und das geht wie bei US-amerikanischen Heuschrecken: Cash besorgt sich der Firmeninhaber, indem man das eigene Unternehmen verschuldet. Der Rheinische Merkur – der neben der FAZ kritisch über die Transaktion berichtete – befand sogar, Mohn sei eine „Heuschreckliche“. Die Jubilarin sieht dies wohl anders. Vielleicht steht sie ja gerade vor dem Spiegel und sagt: „Du bist Bertelsmann.“